Mönchengladbach Stadt ist NRW-Spitze bei "Jugend in Arbeit plus"

Mönchengladbach · In Mönchengladbach sind im Jahr 2014 durch das Programm im Landesvergleich die meisten jugendlichen Arbeitslosen vermittelt worden. Grund dafür ist ein gut funktionierendes Netzwerk.

 IHK-Mitarbeiterin Hazar Akgün hat Christopher Busch (rechts) im Zuge von "Jugend in Arbeit plus" an die Geoban S.A. vermittelt.

IHK-Mitarbeiterin Hazar Akgün hat Christopher Busch (rechts) im Zuge von "Jugend in Arbeit plus" an die Geoban S.A. vermittelt.

Foto: IHK

Mönchengladbach ist mal wieder Spitze - und zwar nicht nur beim Blick auf die Bundesliga-Tabelle, sondern auch bei einer jetzt veröffentlichten Statistik, die Gladbach als erfolgreichste Stadt in Sachen Vermittlung von arbeitslosen Menschen unter 25 Jahren auszeichnet. 71,1 Prozent aller jungen Arbeitslosen, die am Programm "Jugend in Arbeit plus" 2014 teilnahmen, konnten vermittelt werden. Der Landesschnitt liegt bei 34,4 Prozent. In absoluten Zahlen bedeutet das: 54 von 76 Teilnehmern fanden im Zuge der Unterstützung der verschiedenen Träger einen Job. Susanne Hammer, Geschäftsleiterin der Bildungs-GmbH der Stadt Mönchengladbach, sagt: "Ein enges Netzwerk und der persönliche Kontakt sind die Grundlage für den Erfolg des Programms." Beteiligte Institutionen sind Jobcenter, Industrie- und Handelskammer (IHK), Agentur für Arbeit MG, Beratungseinrichtung Bildungs-GmbH der Stadt Mönchengladbach, Kreishandwerkerschaft Düsseldorf, Regionalagentur Mittlerer Niederrhein und die Stadt.

"Im nationalen Vergleich stehen wir nicht schlecht und im internationalen Vergleich sehr gut da", sagt Hazar Akgün von der IHK Mittlerer Niederrhein. Knapp sieben Prozent der jungen Menschen unter 25 Jahren in Nordrhein-Westfalen sind arbeitslos. "Ziel muss es aber sein, jedem Jugendlichen und jungem Erwachsenen eine berufliche Perspektive zu eröffnen." Und genau dafür setzt sich Hazar Akgün ein. Sie ist regionale Koordinatorin des Landesprogramms "Jugend in Arbeit plus", das junge Arbeitslose zwischen 18 und 25 Jahren auf dem Weg ins Berufsleben unterstützt.

Einer von ihnen ist Christopher Busch. Er wurde vor etwa einem Jahr von Hazar Akgün an die Geoban S. A. vermittelt, die als interne Konzerngesellschaft Dienstleistungen für die Santander Consumer Bank erbringt. Er dient als Beispiel für eine erfolgreiche Programmteilnahme.

Das Prinzip von "Jugend in Arbeit plus" ist denkbar einfach: Ein Arbeitsvermittler stellt zunächst fest, dass ein Jugendlicher trotz ausreichender Motivation Probleme hat, eine neue Arbeit zu finden, und stellt der Person das Programm vor. Ist der Jugendliche einverstanden, erfolgt die Zuweisung an den zuständigen Berater der Bildungs-GmbH. In der persönlichen Beratung werden Bewerbungsunterlagen optimiert und in Gesprächen die beruflichen Ziele des Jugendlichen erörtert. "Bei vielen scheitert es oft schon an dem Bewerbungsschreiben", sagt Susanne Hammer.

Aber auch ein fehlender Schulabschluss, Sprachprobleme oder eine ungeplante Schwangerschaft können dazu führen, dass Jugendliche durchs Raster fallen und Schwierigkeiten bei der Jobsuche haben. Eventuell vorliegende private Sorgen werden deshalb ebenfalls in den Beratungsgesprächen aufgegriffen, es wird nach Lösungen gesucht.

Anschließend werden Mitarbeiter der Kammern kontaktiert, und es wird um Unterstützung bei der konkreten Arbeitsplatzsuche gebeten. Die Vermittlungsbemühungen der Arbeitsagentur und des Jobcenters laufen während der Teilnahmedauer parrallel und uneingeschränkt weiter. Auch nach erfolgter Vermittlung stehen die Berater den Jugendlichen und Arbeitgebern noch für ein Jahr als Ansprechpartner zur Verfügung. Susanne Hammer sagt: "Wenn es erforderlich ist, begleiten wir die Teilnehmer sogar zu Vorstellungsgesprächen."

Finanziell gefördert wird "Jugend in Arbeit plus" durch das Land Nordrhein-Westfalen und den Europäischen Sozialfonds. 41 000 junge Menschen haben bereits erfolgreich über das Programm in NRW einen Arbeitsplatz gefunden. Dabei wurden rund 70 Prozent nach der Förderungszeit übernommen und etwa 65 Prozent befinden sich nach drei Jahren immer noch in Arbeit. Bis mindestens 2020 wird das Programm fortgesetzt.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort