Kommentar Stadt muss auch modernisieren

Als sich der Dortmunder Stadtplaner Professor Kunibert Wachten für die besondere Architektur der Häuser in der Rheydter City begeisterte, tippte sich so mancher Mönchengladbacher an die Stirn: Was soll an dieser gleichförmigen Hausstruktur und den Putzfassaden schön oder zumindest interessant sein? Das war 2007, als Wachten mit Bürgern das Innenstadtkonzept entwickelte. Seitdem hat sich viel getan.

Das Pahlkebad ist saniert, der Hugo-Junkers-Park neu hergerichtet, die Tiefgarage ist endlich dicht, der Marktplatz neu gestaltet. Dass jetzt mit diesem Förderprogramm Anreize geboten werden, Fassaden und Höfe denkmalgerecht zu verbessern, war bei der Konzeptentwicklung angedacht, schien aber angesichts leerer Kassen Utopie zu sein. Auch wenn der Fördertopf nicht üppig gefüllt ist, stellt er ein wichtiges und richtiges Signal dar: Die Zuschüsse sollen Hausbesitzern helfen, sich mutig zur Architektur der Gebäude zu bekennen und diese auf die Zukunft auszurichten. Denn Rheydt hat Potenzial, auch wenn ewige Skeptiker dies oft hinterfragen. Eines muss der Stadt aber auch klar: Sie und ihre Töchter dürfen bei der Sanierung stadteigener Gebäude nicht abseits stehen. Es reicht nicht, Modernisierungsappelle nur an Privateigentümer zu richten.

(RP)
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