Mönchengladbach Stadt stärkt Bildungsförderung an Grundschulen

Mönchengladbach · Das Problem ist wohl so alt, wie die Schulausbildung selbst: Für viele Eltern junger Schüler stellt sich die Frage, wie sie dafür sorgen können, dass die Potenziale ihres Kindes optimal ausgeschöpft werden. Um Müttern und Vätern Hilfe bei der Begleitung der Schullaufbahn ihrer Kinder zu geben und der Bildungsbenachteiligung entgegenzuwirken, hat die Stadt nun das Projekt "Home plus" gestartet. An der GGS Eicken, der KGS Untereicken, der GGS Mülfort-Dohr und der KGS Waisenhausstraße unterstützen sozialpädagogische Fachkräfte des Jugendamtes die Eltern bei der Kontaktanbahnung zu Behörden, der Vermittlung von Unterstützungsangeboten im jeweiligen Stadtteil und vor allem bei der Vorbereitung des Wechsels an die weiterführende Schule.

"Ohne die helfende Hand der Schule ist es vielen Eltern nicht möglich, den richtigen Weg für ihr Kind zu finden", sagt Dörte Schall, Sozialdezernentin der Stadt. Auch Schulamtsdirektorin Ursula Schreurs-Dewies weiß um dieses Problem: "Bei vielen Kindern spürt man, dass viel Potenzial da ist, doch es gibt in manchen Elternhäusern ein mangelndes Verständnis für Bildungsfragen. Das Projekt ist eine Weichenstellung, um die Potenziale auszunutzen."

"Home plus" zielt darauf ab, die schulischen Leistungen der Schüler individuell zu fördern. Durch regelmäßige Elternberatung zur schulischen und außerschulischen Bildungsförderung und Initiierung neuer Bildungsangebote soll die Leistung der Kinder optimal gefördert werden.

Konkret sieht das Projekt unter anderem Hausbesuche und Nachbereitungen von Elternsprechtagen durch die Sozialpädagogen vor. "Wir helfen auch, wenn Eltern selbst einen Sprachkurs suchen oder Kinder einem Sportverein beitreten möchten", sagt Svenja Konnertz, die an der GGS Mülfort-Dohr für das Projekt arbeitet. "Nach dem ersten Beziehungsaufbau zu den Sozialarbeitern sind die Eltern dankbar für die Hilfe. Alle wollen das Beste für ihr Kind, manche brauchen ein bisschen Unterstützung dabei", erklärt Patricia Mangold-Jütten, die an der KGS Untereicken für "Home plus" tätig ist.

Das Programm ist eine Weiterentwicklung des bereits etablierten Projekts "Home", das nun durch die Unterstüzung der Wübben-Stiftung zu "Home plus"erweitert wird. Die Stiftung stellt für das auf drei Jahre angelegte Projekt rund 450.000 Euro zur Verfügung. Im Erfolgsfall soll es um zwei Jahre verlängert werden, dann kämen erneut 300.000 Euro von der Stiftung hinzu. "Wir wollen guten Projekten zu einer größeren Wirkung verhelfen und sind froh, das Projekt 'Home' in Mönchengladbach entdeckt zu haben", sagt Markus Warnke, Stiftungs-Geschäftsführer. Und weiter: "Wichtig ist, dass die Hilfe am Ende bei den Kindern ankommt."

(RP)
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