Mönchengladbach Stadt sucht neuen Pächter für die Kaiser-Friedrich-Halle

Mönchengladbach · Silvia und Uwe Gaul geben die Gastronomie aus Altersgründen in einem Jahr auf. Die Marketinggesellschaft hat bereits vier Bewerbungen.

MGMG-Geschäftsführer Peter Schlipköter (l.) und Uwe Gaul, der die Gastronomie der Kaiser-Friedrich-Halle nach 15 Jahren aufgibt.

MGMG-Geschäftsführer Peter Schlipköter (l.) und Uwe Gaul, der die Gastronomie der Kaiser-Friedrich-Halle nach 15 Jahren aufgibt.

Foto: Raupold Isabella

Als Gastronom Uwe Gaul vor 15 Jahren von seinem Weinlieferanten darauf aufmerksam gemacht wurde, dass die Stadt einen Pächter für die Gastronomie der Kaiser-Friedrich-Halle sucht, war er erst mal mäßig interessiert. Gladbachs traditionelle Halle kannte er vom Vorbeifahren. Dann schaute er sich die Halle an - und kam von der Hinterseite, also vom Bunten Graten. "Und als ich diese traumhafte Kulisse sah, wusste ich sofort: Das ist es." Das findet Gaul auch nach 15 Jahren als Betreiber der Gastronomie noch. Trotzdem zieht er sich im kommenden Jahr zurück. "Diesen Job muss man leben. Und ich werde nicht jünger. Schlechtere Leistung können und wollen wir uns aber nicht leisten", sagt Gaul.

So sucht nun also Peter Schlipköter, Geschäftsführer der Marketinggesellschaft einen Nachfolger als Betreiber. Das ist einerseits einfach. Denn mit 200 Veranstaltungen in der Halle und der besonderen Kulisse als Location für Privatfeiern verschiedener Größen sind Veranstaltungshalle und Restaurant eine lukrative Aufgabe. Andererseits ist der Spagat, der zu leisten ist, immens: Da müssen die Getränke bei den proppevollen Ü 30-Partys in möglichst kurzer Zeit fließen. Aber es müssen auch Hochzeitsgesellschaften bewirtet werden - oder Michail Gorbatschow. Der kam als Friedensnobelpreisträger in die Stadt, wie viele weitere in den vergangenen Jahren. Porzellan und Besteck für 600 Gäste, die gleichzeitig essen wollen, hat Familie Gaul für die ganz großen Anlässe, die es mehrere Male im Jahr gibt.

Das Geschäft in der Kaiser-Friedrich-Halle hat sich verändert. Früher kamen mehr Tourneetheater, heute sorgt eher schon mal eine Tattoo-Messe für volles Haus. "Nur eines ist es nie: langweilig. Dank der Arbeit der Marketinggesellschaft ist hier meistens richtig viel los", sagt Gaul. Dass der Brunnen wieder sprudelt, sei für die Wirkung des Hauses sehr wichtig gewesen, sagt Schlipköter. Die erste Ausschreibung für den Nachfolger zum 1. September 2017 ist veröffentlicht worden. 70 Plätze im Restaurant, dazu 280 in mehreren Gesellschaftsräumen, 1000 Plätze in der bestuhlten Halle und 2000 bei Partys - Schlipköter sucht jemanden, der wie Gaul all das gleichzeitig handeln kann. Darum sollten Bewerber nachweisen, dass sie schon einmal Gastronomie in dieser Dimension gemacht haben. Die ersten vier Bewerbungen sind schon da. Bis nach Indien hat sich herumgesprochen, was in Gladbach gesucht wird. In einer zweiten Runde werden die Bewerber aufgefordert, ihr Veranstaltungskonzept zu konkretisieren.

(RP)
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