Mönchengladbach Stadtbibliothek soll noch mehr zum Treffpunkt werden

Mönchengladbach · Vortrag von CDU-Kultursprecher Breymann.

Wofür braucht es in Zeiten der allgegenwärtigen Information, ständigen Verfügbarkeit von Tablet-PC und Smartphone noch eine Stadtbibliothek? "Auch ich hatte anfangs meine Zweifel", verriet der kulturpolitische Sprecher der CDU-Ratsfraktion, Dieter Breymann, bei der Mitgliederversammlung der Jungen Union. Als Gastreferent sprach er über aktuelle Entwicklungen der lokalen Kulturpolitik. "Wenn man sich moderne Bibliotheken in Berlin, Hamburg und insbesondere in den skandinavischen Ländern anschaut, dann erfüllen Stadtbibliotheken heute einen breiten, immens wichtigen Zweck: Sie sind ,meeting points', generationenübergreifende Treffpunkte, in denen gearbeitet, studiert, sich ausgetauscht und erholt wird. Sie sind Orte der Einkehr und der Kommunikation", erklärte Breymann. "Unsere Stadtbibliothek ist bereits jetzt in dieser Hinsicht sehr gut aufgestellt. Diese Entwicklung müssen wir weiter vorantreiben."

Eine auch dauerhafte Standortverlagerung der Bibliothek ins Vitus-Center sieht Breymann als große Chance auf diesem Weg. "Wenn die finanziellen, baurechtlichen und organisatorischen Rahmenbedingungen stimmen, dann werde ich mich ohne Vorbehalte für einen Standortwechsel einsetzen. Als Frequenzbringer und Treffpunkt wäre meines Erachtens eine Bibliothek am unteren Ende der Hindenburgstraße perfekt." Für eine endgültige Entscheidung sei es derzeit noch zu früh. Es gelte, so Breymann, nun das Ergebnis des von CDU und SPD im Rat verabschiedeten Prüfauftrags zu den Rahmenbedingungen eines dauerhaften Umzugs abzuwarten.

Als großen Erfolg wertete Breymann die von CDU und SPD beschlossene Erhöhung der Mittel für die freie Kulturszene um 100 000 Euro. "Bereits die Hälfte des Geldes ist abgerufen. Das Engagement der Akteure beeindruckt mich sehr", berichtete der Kulturpolitiker. "Viel zu lange ist die freie Kulturszene in dieser Stadt stiefmütterlich behandelt worden." Darüber hinaus betonte der Jurist in seinem Referat die herausragende Bedeutung von Theater und Museum Abteiberg für die Stadt. "Kultur ist nicht dafür da, um zu beruhigen und zu beschwichtigen. Das gilt insbesondere für moderne Kunst. Sie sollte alles sein, nur nicht langweilig", sagte Breymann. "Hingehen, sich aufregen ist immer noch besser als gleichgültig sein. Unser Museum hat deshalb aus gutem Grund und völlig zu Recht eine internationale Reputation."

(RP)
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