Lioba Jung Gladbachs Innenstadt-Plätze sollen zu Treffpunkten werden

Vielen Bürgern ist der Adenauerplatz besonders wichtig: Eine Öffnung der Stadtbücherei zum Platz ist angedacht.

Nicht gerade ein roter Teppich, doch immerhin das Mönchengladbacher Straßennetz in Großformat war der Citykirche zum Tag der Städteförderung vorgelagert. Hier fand der Innenstadt-Dialog zum Leitthema MG+ statt. Das dreimonatige Online-Beteiligungsverfahren mit der Aufforderung an die Gladbacher, Ideen und Kritik einzubringen, war Ende April abgelaufen. Nun wurden erste Ergebnisse vorgestellt und eine Zwischenbilanz gezogen. Im Kirchenschiff verteilte Stände griffen die fünf Schwerpunkte Westend, Geropark, Abteiberg bis Hans-Jonas-Park, Alter Markt und Waldhausener Straße, Hindenburgstraße und Hauptbahnhof sowie Gründerzeitviertel auf.

Wohltuende Bereicherung boten Probe und Konzert des mit Preisträgern besetzten Ensembles "Quadrifoglia", das im Rahmen der Marktmusik auftrat. "Wir haben bewusst die Citykirche wegen ihrer zentralen Lage in der Stadt für die Dialogwerkstatt gewählt, so dass sie auch von den Bürgern wirklich wahrgenommen wird", sagte Kajetan Lis, Projektleiter aus dem Fachbereich Stadtentwicklung und Planung.

Etliche Besucher waren mit konkreten Ideen und Vorschlägen zur Dialog-Werkstatt gekommen. Philipp Winter vom Hamburger Stadtplanungsbüro Urbanista hatte zur Busführung auf der Hindenburgstraße sehr konträre Meinungen kennengelernt. "Die einen wollen, dass die Busse wieder in beide Richtungen fahren. Andere hätten den Bus gerne komplett raus aus der Straße", sagte er. Häufig wurde er mit dem Wunsch konfrontiert, dass - wie vorgesehen - Hauptbahnhof und Haus Westland mit ihrem Umfeld attraktiver gestaltet werden.

Frank Schulz von der Stadterneuerungs- und Entwicklungsgesellschaft Steg NRW informierte über Vorschläge zum Westend. "Es gibt hier überall Mauern, die die Institutionen voneinander abschotten und beim Fußweg für einen Angstraum sorgen. Es würde sich eine einheitliche Gestaltung von Fußgängerbereich und weiterführender Straße anbieten. Diese wird kaum befahren und könnte daher auch gut einheitlich zum Fußgängerbereich umgewandelt werden", sagte er. Winter verwies ebenso auf viele kleine Freiflächen, die zu netten Plätzen gestaltet werden könnten.

"Ich bin begeistert, wie viele der Besucher über den Prozess informiert sind. Das ist nicht selbstverständlich", lobte Birte Kepp, Projektleiterin des Planungsbüros Urbanista die Mönchengladbacher. Sie betreute den Stand zu Alter Markt und Waldhausener Straße und erkannte einen starken Willen der Bürger, an einer positiven Entwicklung der Stadt teilzuhaben.

Nach der Online-Auswertung und Gesprächen vor Ort zeichnete sich für Urbanista-Geschäftsführer Julian Petrin ein Focus auf den Adenauerplatz ab. Er beobachtete ein allgemein großes Interesse, insbesondere unter den Bewohnern des Gründerzeitviertels. Beim Infostand zu dessen Belangen ist vermerkt, dass die gelungenen Verschönerungen des Adenauer- und Schillerplatzes durch weitere Elemente ergänzt werden sollten mit dem Ziel, die Plätze zum Treff- und Erholungspunkt für alle Generationen zu gestalten. Vorgeschlagen wird etwa auch die Öffnung der Stadtbibliothek in Richtung des Adenauerplatzes.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort