Improvisiertes Konzert Jam-Session auf Orient-Teppichen

Mönchengladbach · Ein leerer Zuschauerraum. Das gesamte Publikum steht mit der Band auf der Bühne. Die Musiker wissen noch nicht, was sie spielen werden - das ist das Konzept des Konzerts "Yes We Jam" im Sparkassenpark.

 Mehr als anderthalb Stunden improvisierten die Musiker auf der Bühne im Sparkassenpark. Die Zuhörer waren beeindruckt von der Spontanität.

Mehr als anderthalb Stunden improvisierten die Musiker auf der Bühne im Sparkassenpark. Die Zuhörer waren beeindruckt von der Spontanität.

Foto: Jörg Knappe

In gemütlicher, familiärer Atmosphäre spielen Initiator und Musiker René Pütz und die restliche Besetzung (Jürgen Dahmen und Andy Pilgers sowie die Special Guests Eike Drück, Saxophonist, und Alfonso Garrido, Mitglied der "Heavytones") Lieder verschiedener Genres für die mehr als 150 Zuschauer. Sie interagieren mit dem Publikum. Das gesamte Konzert ist komplett frei improvisiert, die Künstler sind einander teilweise noch nie begegnet. "So zusammengewürfelt wie wir es sind, so ist auch die Musik. Wir gehen gleich auf die Bühne und haben noch keine Ahnung, was passieren wird oder welche Songs wir spielen werden", erzählt René Pütz. Es gab zuvor keine Proben oder Absprachen. "Mit Alfonso zum Beispiel habe ich noch nie gespielt. Wir sind uns vorhin zum ersten Mal begegnet."

Um 20.40 Uhr betreten die Künstler die kleine, mit rotem Teppich ausgelegte Bühne, die mitten auf der Hauptbühne des Sparkassenparks steht. Etwa zehn Minuten lang spielen sie ihr erstes, eher ruhiges, improvisiertes Lied - ohne Unterbrechung. Die Gäste bewegen sich zur Musik, die Stimmung ist ausgelassen und ungezwungen. Die Bühne und die Instrumente sind so ausgerichtet, dass die Musiker sich zu allen Seiten drehen können. Das Publikum fühlt sich miteinbezogen. Das macht den Charme des Konzertes aus.

Der Großteil der Lieder ist rein instrumental, manchmal nimmt der Initiator aber auch selbst das Mikro in die Hand. Auch dort geht es ihm darum, Lieder nicht einfach nachzusingen, sondern ihnen eine persönliche Note zu geben.

René Pütz erzählt: "Ich bin ein freier Musiker. Ich möchte in meinem musikalischen Geist frei sein. Uns geht es darum, die Musik zu spüren, nicht darum, besonders zu entertainen, wie es bei anderen Konzerten der Fall ist. Wir haben diese Reihe schon unzählige Male gespielt, im Sparkassenpark sind wir zum dritten Mal. Es ist immer wieder eine Überraschung." Das spüren auch die Gäste. "Ich bin komplett begeistert. Ich war schon öfter bei ,Yes We Jam' und doch ist es immer wieder anders. Man weiß nie, was einen erwartet. Aber schön ist es jedes Mal. Ich werde mit Sicherheit wiederkommen", sagt Udo Koch.

Das Publikum ist bunt gemischt. Leute jeden Alters kommen zusammen und bekommen ein Musikerlebnis der besonderen Art geliefert. Durch den Genre-Mix kommt jeder Gast auf seine Kosten.

Unter den Zuschauern sind auch die 25-jährige Priya Palakunnel und der 28-jährige Dennis Bowens aus Mönchengladbach. Dennis Bowens beschreibt das Konzert als "beeindruckend". "Die Besetzung ist einfach fantastisch. Es ist beeindruckend, wie aus dieser spontanen Entstehung ein so gigantisches Ergebnis werden kann", sagt er. "Dass so bekannte und talentierte Musiker wie Alfonso Garrido von den ,Heavytones' dieses Jahr dabei sind, ist einfach unglaublich. Am meisten überwältigt mich aber die Spontanität des Ganzen".

Nach etwa 100 Minuten endet die Veranstaltung. "Yes We Jam" fand zum dritten - aber sicherlich nicht letzten Mal - im Sparkassenpark Mönchengladbach statt.

Elena da Silva

(RP)
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