Mönchengladbach Stadtkassenportal muss auf vier Pfählen stehen

Mönchengladbach · Eine komplizierte und teure Unterkonstruktion ist notwendig, um das Portal auf dem Rheydter Marktplatz aufzubauen. Außerdem muss der Treppenturm angepasst werden. Das treibt die Kosten in die Höhe.

Mönchengladbach: Stadtkassenportal muss auf vier Pfählen stehen
Foto: hpr

Vier Bohrpfähle müssen als eine Art Stützrahmen in den Boden versenkt werden: Wenn das Stadtkassenportal an dem vorgesehenen Standort am Eingang G der Stadtverwaltung in Rheydt wieder errichtet wird, ist dieser Unterbau dringend notwendig, um die Statik des Bauwerks zu gewährleisten. Außerdem muss der Eingang der Verwaltung dann noch so verändert werden, damit Bürger überhaupt durch das Rheydter Portal in die Verwaltung eintreten können. "Das führt zu dieser Kostenexplosion", sagt Technischer Beigeordneter Andreas Wurff.

Die städtischen Bauexperten waren in die Kritik geraten, weil sie die Wiederaufbaukosten auf 70 000 Euro beziffert hatten. Jetzt soll die Aufstellung — am alten Standort, aber um 90 Grad gedreht, mit dem "Gesicht" zur Marktstraße — fast 300 000 Euro kosten. Alleine fast 150 000 Euro teuer ist das Gründungsbauwerk.

Wurff: "Diese Kostenschätzung ist durchaus realistisch. Aber nicht an diesem Standort am Treppenhausturm, sondern nur auf einem tragfähigen Baugrund. Wir haben lediglich berechnet, wie teuer es ist, die einzelnen Quader wieder aufeinanderzusetzen und miteinander zu verbinden. Da liegen wir mit den 70 000 Euro richtig." Dass der Unterbau so kompliziert ist, hängt daran, dass sich laut Wurff im Untergrund Nebenräume der Tiefgarage unter dem Karstadt-Gebäude sowie Fragmente der Tiefgaragen-Rampe befinden. "Deshalb ist diese Unterkonstruktion erforderlich. Wir haben an dieser Stelle keine andere Chance", sagt Wurff.

Außerdem komme es zu weiteren erheblichen Mehrkosten, da der Treppenhausturm im unteren Bereich und die Höhe des Portals nicht übereinstimmen. Wurff: "Wir müssen die Rampe und die Treppenanlage verbreitern und das Portal zum Turm hin besonders abdichten, weil wir es nicht unmittelbar an den Turm stellen können. Das treibt die Kosten weiter um rund 80 000 Euro in die Höhe." Wurff und OB Norbert Bude (SPD) erklärten, sie wollten nach Lösungen suchen, um die Finanzierung zu sichern.

Seit das Stadtkassenportal vor der Neugestaltung des Marktplatzes abgebaut wurde, dauert die Suche nach einem neuen Standort an. Mehrere vermeintliche Lösungen wurden zwischenzeitlich verworfen. Ein Problem ist die "nackte" Rückseite des Portals: Von vorne ist die Arbeit des Bildhauers Wilhelm Barutzky zu sehen, hinten sind die Steine konturlos. Wird das Portal an ein Gebäude angesetzt, ist die Rückseite verdeckt. Steht es frei, muss die hintere Front verkleidet werden.

(RP)
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