Wissen Schützen-ABC: Diese Begriffe sollten Sie kennen
Die Schützen haben teilweise ihre ganz eigenen Begrifflichkeiten. Die wichtigsten erklären wir in unserem Schützen-ABC.
Das Königshaus besteht aus dem Königspaar und seinen Ministern. König zu werden ist eine große Ehre; es ist aber mit Verpflichtungen verbunden, auch mit Kosten. Jeder Schützenverein achtet darauf, dass sich der Aspirant auf die Königswürde nicht übernimmt. Insofern gibt es durchaus Wettschießen, bei denen der Sieger vorher feststeht. Auch Geschichten von Ehefrauen, die beim Schießen hinter ihren Männern stehen und sie warnen zu treffen, sind nicht nur erdichtet. Wobei man die Geschichte heute zweigeschlechtlich erzählen muss: Längst sind auch Frauen Schützenkönige.
Damit beginnt alles: Mit dem Wettbewerb um die Königswürde beim Vogelschießen. das Schießen unterliegt strengen Regeln. Geschossen wird mit Kleinkalibergewehren. Die Gewehre liegen in Führungsschienen, so dass sie nicht hin- und herbewegt werden können. Die Vögel sind heute aus Weichholz; aus Sicherheitsgründen, damit das Holz nicht so splittert. Wenn es mehrere Kandidaten für die Königswürde gibt, kommt es zu einem Wettschießen – gibt es nur einen Kandidaten, warten alle auf den erlösenden Schuss, der den Vogel herabholt. Die Fotos belegen: Die Vögel sind Einwegvögel und überstehen nur ein Schießen.
Der Mann mit der Axt ist ein Sappeur bei der Abholung des Königs. Sappeure marschieren bei allen Regimentern an der Spitze; sie waren einst jene Soldaten, die die „Sappen“, die Lauf- und Verbindungsgräben ausgehoben haben; sie haben auch Biwaks gebaut und Bäume gefällt – daher die Axt. Die Sappeure beim Bockumer Schützenfest sind die Linner Sappeure, wohnen aber alle in Bockum – daher die innige Verbindung zum Bockumer Schützenverein.
Das Röschendrehen gehört zu den heiteren Anlässen, bei denen gern die ganze Familie präsent ist: Es werden Tausende Papierröschen aus Krepppapier gedreht, mit denen später Straßen und Häuser geschmückt werden. Auch Kinder sind begeistert dabei.
Das Schützensilber wird vom König gestiftet; er trägt es sein Leben lang bei offiziellen Anlässen – so bleibt es lebenslang Zeichen für die Königswürde, die jemand innehatte. Nach dem Tod des Trägers geht es in den Besitz des Vereines über.
Der große Festumzug ist der öffentliche Höhepunkt der Feierlichkeiten.
Fahnen und Standarten gehören mit zu den militärischen Accessoires. Die Standarte war früher der Kavallerie vorbehalten – da die Fahne durch einen Metallbügel gehalten und sich so bestens ausrichten lässt, greifen immer mehr Fußgruppen darauf zurück. Ein Schützenregiment besteht aus Bataillonen, ein Bataillon aus Formationen.
Füllhörner sind eine Spezialität der Bockumer Schützen: Jede Formation trägt zwei mit Blumen geschmückte Hörner – sie stiften dem Zug eine heitere, farbenfrohe Note ein.
Musikzüge gehören fest zu jedem Regiment. Jedes Bataillon wird beim großen Festumzug von einer Mischung aus Blasorchester und Spielmannszug angeführt.