Mönchengladbach Stadttöchter für Immobilien unter ein Dach

Mönchengladbach · CDU und SPD wollen die Gesellschaften Kreisbau und GWSG näher aneinanderbinden. Beide ziehen in ein Gebäude an der Königstraße, das jetzt die Sozial-Holding nutzt. Das neue Konstrukt soll auch den sozialen Wohnungsbau stärken.

 Das Gebäude der GWSG.

Das Gebäude der GWSG.

Foto: Theo Titz

Es gibt viele Felder, auf denen zu erkennen ist, dass das heutige Mönchengladbach bis 1975 aus zwei Städten und einer Gemeinde bestand. Dazu gehört das Konstrukt zweier städtischer Töchter, die im Bereich Immobilien aktiv sind: die Kreisbau AG in Rheydt, die GWSG in Gladbach. Die eine hat rund 2000 Wohnungen plus 300 städtische Objekte im Bestand, die andere 3000 (plus 400 städtische). Die Kreisbau schüttet jährlich 375.000 Euro an die Stadt aus, nachdem Investitionen abgeführt worden sind. Die GWSG überweist im Jahr 280.000 Euro an die städtischen Kassen, bekommt im Gegenzug aber Geld vom Rathaus, um investieren zu können. Zwei ungleiche Schwestern, die bald enger aneinander gebunden werden wollen.

Die entscheidenden Akteure von CDU und SPD, die im Stadtrat gemeinsam eine breite Mehrheit haben, legen dem Hauptausschuss am 8. Februar eine entsprechende Beschlussvorlage vor. Demnach sollen beide Wohnungsbauunternehmen zwar noch existieren, aber nach außen nur noch eines wahrnehmbar sein. Federführend soll die Kreisbau AG sein, die von der GWSG Leistungen mietet. Beide sollen an einem Standort, in den bisherigen Räumen der Sozial-Holding an der Königstraße in Rheydt ziehen - zumindest als Zwischenlösung -, einen neuen, gemeinsamen Namen und ein Logo bekommen.

Welcher Name das sein könnte, ist noch offen. Die städtischen Objekte der GWSG sollen der Kreisbau über einen Generalpachtvertrag übertragen werden. Mit all diesen Maßnahmen sollen Aufgaben gebündelt, aber das Wohnungsbauunternehmen auch in die Lage versetzt werden, sich an größeren Projekten zu beteiligen, außerdem beim Bau von Kitas und offenen Ganztagsschulen aktiv werden. Das Ziel ist, zum Jahresbeginn 2018 die Umstrukturierung zu realisieren.

"Wir machen jetzt, was seit 1975 überfällig ist", sagt SPD-Fraktionschef Felix Heinrichs. "Der neue Name signalisiert, dass nicht eine Gesellschaft die andere übernimmt, sagt Reinhold Schiffers, Aufsichtsratschef der GWSG. "Es ist wichtig, damit man innerhalb des Konzerns Stadt eine klare Zuordnung und Struktur reinbringt", sagt Hans Peter Schlegelmilch, CDU-Fraktionschef. Nach den Bereichen Energie, Sauberkeit/Ordnung und Soziales seien es dann die Immobilien. Arbeitsplätze sollen nicht abgebaut werden.

Zunächst sollen diese beiden Gesellschaften konsolidiert werden. In einem zweiten Schritt ist mittelfristig daran gedacht, die Betriebswohnungen im Bestand zu beleuchten. In der dritten Phase steht die Überlegung an, den Bereich Immobilien wie eine Tochtergesellschaft der EWMG anzugliedern, um diese mit der wirtschaftliche Grundlage zu stärken. Klar ist auch: Die Stadt will keine Verluste aus dem Geschäft der beiden Gesellschaften übernehmen. Stattdessen wird erwartet, dass sie aus ihrem Wirtschaftsergebnis einen bestimmten Betrag in Prozent an die Stadt abführen.

CDU und SPD wollen die dann noch enger zusammenarbeitenden Wohnungsunternehmen dazu nutzen, um beim kommunalen Wohnungsbau Impulse zu setzen. In den neuen Baugebieten auf dem Maria-Hilf-Gelände, dem Reme-Areal und in der City Ost will die Stadt auch selbst Akzente setzen und braucht dazu starke Töchter.

(RP)
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