Mönchengladbach Städtische Jobcenter-Mitarbeiter bekommen ab 1. Juli mehr Geld

Mönchengladbach · Die 72 Mitarbeiter bekamen für die gleiche Tätigkeit bis zu 600 Euro weniger als diejenigen, die bei der Agentur für Arbeit angestellt sind.

Sie sitzen im selben Büro und machen die gleiche Arbeit - doch am Ende des Monates bekommt einer von ihnen 600 Euro mehr Lohn. Was schwer vorstellbar klingt, ist in den beiden Jobcentern in Gladbach und Rheydt derzeit noch Realität. Denn der eine Teil der Mitarbeiter ist bei der Bundesagentur für Arbeit, der andere bei der Stadt Mönchengladbach angestellt. Da beide unterschiedliche Tarifsysteme und Lohngruppen haben, gab es immer Unterschiede bei der Bezahlung. Die waren aber überschaubar. Das hat sich geändert, seit die Agentur für Arbeit die Zulagen im Tarifvertrag neu definiert hat. Seither sind die Unterschiede teilweise so erheblich, dass die Stadt dringend handeln musste.

Denn sie muss einen Teil der Mitarbeiter für das Jobcenter stellen, sonst würde ihr Anteil an den Kosten des Jobcenters steigen. Und angesichts der unterschiedlichen Bezahlung wäre es auf Dauer wohl kaum möglich, Mitarbeiter zum Stadt-Tarif zu finden. Denn für die ist es ja ein Leichtes, zu kündigen und bei der Agentur für Arbeit anzuheuern.

Personaldezernent Hans-Jürgen Schnaß arbeitet seit längerem gemeinsam mit der Agentur für Arbeit an einer Lösung. Und konnte daher auf den Antrag der Grünen im Hauptausschuss, wann und wie denn diese Ungerechtigkeit beseitigt werden soll, recht detailliert Antwort geben. Die Stadt will den betroffenen Mitarbeitern freiwillig eine Zulage zahlen. Die soll ab dem 1. Juli gelten - so denn der Personalrat zustimmt, wovon jedoch auszugehen ist. Die Stadt kostet das rund 22 000 Euro pro Jahr zusätzlich. Tatsächlich summiert sich der zusätzliche Lohn auf rund 140 000 Euro. Doch grundsätzlich zahlt der Bund 84,8 Prozent der Kosten. So ist der Verteilschlüssel festgelegt. 72 Mitarbeiter stellt die Stadt. Die meisten verdienen aktuell zwischen 100 und 300 Euro im Monat weniger als ihre Kollegen bei der Agentur für Arbeit. Nur in wenigen Fällen betrug die Differenz tatsächlich 600 Euro.

(RP)
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