Mönchengladbach Start-ups für Wandern, Filme und Schoko-Schmuck

Mönchengladbach · Seit August feilte das Team an der Idee, im Oktober ging der Shop online. Seitdem verkauft "Schokobox" edle, individuelle Schmuckstücke einer Designerin aus Pforzheim, die in einem Herz aus Schokolade verpackt sind. Thomas Gerwert und seine Mitarbeiter mussten das Rad dafür nicht neu erfinden. "Wir haben in Süddeutschland Gründer kennengelernt, die die Idee zur 'Schokobox' entwickelt haben, aber es lief aus unterschiedlichsten Gründen nicht so recht", sagt Gerwert. Die Gladbacher kauften den Erfindern die Idee ab und entwickelten sie weiter. Stück für Stück arbeitet das Team jetzt daran, das Portfolio zu erweitern. Für 2017 ist zum Beispiel eine Fußballedition geplant, wo Fanartikel der Lieblingsmannschaft in einem Schoko-Fußball verpackt werden. Es gebe aber auch bereits Gespräche mit Jochen Schweitzer und MyDays. Außerdem könnte es in Zukunft die "Schokobox" über ausgewählte Händler auch im stationären Handel geben. Obwohl er erst seit Kurzem im CO 21 ist, empfindet Gerwert das Co-Working als einen guten Standort für Gründer. "Es gibt einen unkomplizierten Austausch, und man kann sich schnell mal eine andere Meinung einholen", betont er. Die "Verpackung" stammt von der Goethe-Schokoladenmanufaktur, die seit vielen Jahren für Schokolade aus hochwertigen Rohstoffen steht. Zwei Varianten stehen Kunden zur Auswahl - die Wunschbox und die Überraschungsbox.

Cagdas Yüksel hat gleich mit seinem Erstlingswerk "Asyland" einen Hit gelandet. Über ein Jahr lang begleitete sein Team dafür den Alltag von Flüchtlingen und zeigte damit auch ihre Motivationen, Gefühle und Gedanken; dafür gab es den Integrationspreis der Stadt. Seit August hat Yüksel sich nun mit seiner Produktionsfirma "Cocktailfilms" im CO 21 eingemietet. Er bietet seinen Kunden Imagefilme, Trailer oder auch Dokumentationen an. Wichtig ist ihm, aktuelle politische Themen abzubilden. Aktuelles Beispiel: die Beziehungen zwischen der Türkei und der EU. "Wir machen auch mittellange Spielfilme. Gerade haben wir in München ein Projekt abgedreht. Im nächsten Jahr stehen auch einige öffentlich-rechtliche Projekte an und ein politisch-soziologisch kritisches Format." Im Augenblick pendelt Yüksel noch zwischen Mönchengladbach und Köln. Dort studiert er Sozialwissenschaft und VWL. Aber der Standort für seine Produktionsfirma ist Mönchengladbach. Er finde immer wieder interessante Settings für seine Filme in der Stadt, sagt Yüksel. Auch die Recherche und Dokumentation fänden hier statt. "Mönchengladbach bietet vieles. Und es ist auch gut, nicht immer gleich ins große Wasser zu springen. Für eine erfolgreiche Gründung gibt es sowieso kein Rezept. Wenn man etwas wirklich machen will und Spaß daran hat, gelingt es auch", sagt er.

"Wer eine Idee hat und online fit ist, sollte damit einfach mal ins Netz gehen und ausprobieren, ob es funktioniert", sagt Marco Kamischke vom Start-up "Megamarsch". Was als Wanderung mit ein paar Gefährten geplant war, wurde für ihn und seinen Geschäftspartner Frederick Hüpkes zum persönlichen "Megamarsch". Kamischke und Hüpkes organisieren Wanderungen im großen Stil. Seit 1. Oktober haben sich die Unternehmer im CO 21 eingemietet. Beide kennen sich von der Fontys in Venlo. Hüpkes studierte dort Marketing, Kamischke ist gelernter Veranstaltungskaufmann. "In den meisten Fällen reicht erst einmal ein Gewerbeschein, dann kann man sich langsam an alles herantasten. Gladbach bietet gute Chancen für Gründer", sagt Hüpkes. Das "Megamarsch"-Angebot hat's in sich: Die Strecke "Köln" reicht von Brühl über den Römerkanal-Wanderweg in die Eifel, satte 100 Kilometer in 24 Stunden. Ein Hamburg-Marsch ist in Planung. Die Anmeldung erfolgt über die Homepage, die Teilnehmer sind für An- und Rückreise selbst verantwortlich, alles andere wird von "Megamarsch" vor Ort organisiert. Ziel sei es, weitere Städte ins Boot zu holen, sagen die Gründer. "Wir bringen wieder frischen Wind in den Wandertourismus und machen ihn durch den Wettbewerbsgedanken wieder cool", findet Kamischke.

(eba)
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