Mönchengladbach Stepgesstraße: Händler sind wütend

Mönchengladbach · Eigentlich sollte die Stepgesstraße bereits seit dem vergangenen Jahr gesperrt sein und hergerichtet werden. Das wäre im Sinne des Arcaden-Investors Mfi gewesen, und auch die Geschäftsleute ärgern sich über die neuen Planungen.

 Das neue Einkaufszentrum wächst und gedeiht. Aber weiterhin fahren die Autos bergauf über die Stepgesstraße. Das soll bis zur Arcaden-Eröffnung so bleiben.

Das neue Einkaufszentrum wächst und gedeiht. Aber weiterhin fahren die Autos bergauf über die Stepgesstraße. Das soll bis zur Arcaden-Eröffnung so bleiben.

Foto: Detlef Ilgner

Beim letzten Arcaden-Baustellengespräch sind die Fetzen geflogen. "Wenn die Stadt jetzt behauptet, die Händler der City seien mit dem Vorgehen vertraut und einverstanden, dann ist das schlicht und ergreifend gelogen", sagt Eduard Felzen vom Gladbacher City-Management. "Von dieser mehr als unglücklichen Regelung sind wir vonseiten der Verwaltung völlig überrascht worden."

In einem Nebensatz hätten die Teilnehmer des Baustellengesprächs erfahren, dass die Stepgesstraße bis zur Eröffnung des neuen Einkaufszentrums im Frühjahr 2015 einspurig — vom Berliner Platz bis zur Viersener Straße — geöffnet bleibt. "Eigentlich sollte die komplette Sperrung schon im vergangenen Jahr erfolgen", sagt Felzen.

Das hätte nach seiner Meinung auch Sinn gemacht. "Bis zur Eröffnung wäre die Stadt dann zumindest in der Lage gewesen, die Stepgesstraße komplett herzurichten. "Jetzt wird es so aussehen: Bei der Eröffnung der Arcaden wird es rund um die Schauseiten Baustellen und unfertige Situationen geben." So wie die Planungen jetzt aussehen, befürchtet er "eine Dauerbaustelle nach der Dauerbaustelle".

Denn nach der Eröffnung wird zunächst die Vis-à-Vis-Halle abgebrochen, dann wird der Platz zwischen Sonnenhaus und Arcaden neu gestaltet, und anschließend muss die Hindenburgstraße saniert werden. "Dann sind wir schnell im Jahr 2017 angekommen", sagt Felzen. "Nach drei Jahren Abriss- und Bauzeit an der Hindenburgstraße kämen dann noch einmal drei Jahre für das ganze Drumherum dazu."

Für sich und seine Kollegen hätte er sich gewünscht, dass die Folgearbeiten zügiger vonstattengehen könnten. Und den Kunden hätte er gegönnt, endlich einmal auf einer Straßenseite die komplette Hindenburgstraße rauf- und runtergehen zu können — ohne Hindernisse. "Was ist das für eine Visitenkarte?", fragt Eduard Felzen. "Dann steht da ein prächtiges neues Einkaufszentrum, und rundherum wird gebuddelt und mit schwerem Gerät gearbeitet."

Carsten Faust vom Investor Mfi hätte es sich auch anders gewünscht. "Wir wären schon froh gewesen, wenn die Stepgesstraße vor der Eröffnung des Einkaufszentrums bereits komplett geschlossen und hergerichtet würde", sagte er. Die Stadt sieht keine Möglichkeit, die Stepgesstraße schon früher zu sperren und zu sanieren, weil der Ausbau der Breitenbachstraße sich erheblich verzögert hat. Zwar ist die Tieferlegung der Breitenbachstraße unter der Bahnbrücke, damit hier Lkw problemloser den Tunnel passieren können, auf dem Weg. Doch weil es Verzögerungen im politischen Diskussionsprozess gab, werden die Arbeiten an dieser Straße frühestens im Sommer beginnen.

"Für den Ausbau der Breitenbachstraße ist die Vollsperrung des Tunnels erforderlich. Damit wäre neben der Stepgesstraße die zweite Nord-Süd-Verbindung in die Innenstadt unterbrochen und es stünden nur noch die Erzbergerstraße und die Bismarckstraße zur Verfügung. Die Überschneidung sollte möglichst kurz gehalten werden", sagte Planungsdezernent Andreas Wurff. Ihm erscheint die Zeit-Rechnung der Händler zu pessimistisch. "In Abhängigkeit des Abbruchs des Vis-à-Vis sollten die Bautätigkeiten im öffentlichen Raum im Jahr 2016 abgeschlossen sein."

Nach Karneval wird die Hindenburgstraße für zwei Wochen gesperrt, die Busse werden umgeleitet. Der Grund: Der Versorger NEW verlegt die Hausanschlüsse für das neue Einkaufszentrum. Am Sonntag gibt es einen Vorgeschmack: Dann wird die Hindenburgstraße von 6 bis 18 Uhr zwischen der Bismarck- und der Stepgesstraße komplett gesperrt, weil ein schwerer Eisenträger zur Baustelle transportiert und von zwei Autokränen montiert wird. Der Busverkehr wird über die Steinmetzstraße geleitet.

(RP)
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