Serie Was Macht Eigentlich? Stets Geist und Körper trainieren

Aus Bodo Asserts Traum vom Schreiben ist nie was geworden. Seinen zweiten aber will er sich nun, als Pensionär (vom Alter her, nicht vom Geist) erfüllen: China kennenzulernen. 2011 war er mit seiner Frau zum ersten Mal da, aber nur für eine dreiwöchige Rundfahrt mit einer spanischen Reisegesellschaft. Ende dieses Jahres, wenn Sohn Mario das Abitur hat, sollen es nun mindestens zwei Monate werden.

China fasziniert ihn schon, seit er als Kind mal in einem Buch seiner Mutter geschmökert hat: "Die gute Erde" von Pearl S. Buck, die 1932 dafür den Pulitzer-Preis bekam. Nun hat er sich intensiv in China ("das alte China vor allem") reingearbeitet, ist nicht zuletzt dafür mit 62 Jahren aus dem Schuldienst ausgeschieden, um eine Kultur kennenzulernen, die "völlig isoliert neben den anderen der Welt gewachsen ist". Dr. Assert hat, siehe oben, noch einmal die Schulbank gedrückt: "Ich wollte nach Latein, Französisch, Spanisch, Englisch und Schwedisch mal eine Sprache lernen, die ganz aus dem Indogermanischen rausfällt. Das ist eine anspruchsvolle Aufgabe, die dazu noch die grauen Zellen trainiert." Nach dem Erlernen der Sprache an der Hochschule Niederrhein hat Bodo Assert (viel jüngere) Menschen aus China gefunden, mit denen er sich regelmäßig zum gegenseitigen Lernen der Sprachen trifft und zum Teil noch heute, da sie wieder in China sind, jede Woche per Internettelefon (Skype) Kontakt hat.

Die Vorbereitung auf China, der Wissenschaftliche und nun auch der Münsterbauverein, Literatur im weiten Sinne ("Theater und Musik gehören dazu"), ausgedehnte Radtouren und Wanderungen mit Freunden und Gleichgesinnten, auch schon mal eine Woche entlang an Rhein, Main oder Mosel, jeden zweiten Tag daheim zwei Stunden Sport (eine Laufen, eine Stretching) rund um das nahe gelegene Schloss Rheydt: Bodo Assert kennt wirklich keine Langeweile, trainiert Geist und Körper gleichermaßen.

Und dann ist da Spanien, die zweite Heimat. Zweimal im Jahr machen er und Yolanda dort ausgedehnten Urlaub mit den Verwandten seiner Frau. Und so hat er, nun, da er Chinesisch gelernt hat, wieder ein neues Ziel: Spanisch spricht er ja, Baskisch noch nicht. Sein Leben ist eben immerwährendes Lernen.

(oes)
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