Mönchengladbach Strom sparen? Volksverein hilft

Mönchengladbach · Erstes Beispiel: Durch den herkömmlichen Duschkopf fließen 15 Liter pro Minute. Die sparsame Variante lässt nur sieben Liter durch. Dennoch fühlt sich die Wasserbrause vollständig an. Zweites Beispiel: Die optimale Temperatur im Kühlschrank beträgt sieben Grad. Bei einer Temperatur von acht Grad benötigt das Gerät sechs Prozent weniger Energie. Und die Lebensmittel fühlen sich auch bei dieser Temperatur wohl - und bleiben frisch.

 Geschäftsführer Wilfried Reiners (l.) und Projektleiter Manfred Brendgens mit Hildegard Wester vom Jobcenter.

Geschäftsführer Wilfried Reiners (l.) und Projektleiter Manfred Brendgens mit Hildegard Wester vom Jobcenter.

Foto: Isabella Raupold

Im Durchschnitt lassen sich in jedem Haushalt 150 Euro pro Jahr einsparen. Voraussetzung: Alle Bewohner müssen lernen, vernünftig mit der Energie umzugehen.

Haushalten mit geringem Einkommen wird jetzt beim Energiesparen geholfen. "Stromspar-Check-Plus" heißt die Aktion, die der Bundesverband der Energie- und Klimaschutzagenturen gemeinsam mit dem Caritasverband initiiert hat. 160 Städte nehmen bereits am Check teil, seit dem 1. Januar auch Mönchengladbach. Lokaler Partner ist der Volksverein. Projektleiter Manfred Brendgens und vier geschulte Stromsparhelfer - zuvor lange Zeit arbeitslos - beraten vor Ort. Vorausgesetzt, das Beratungsgespräch wird gewünscht.

In einem ersten Termin nehmen die Experten den Wasser- und Stromverbrauch auf. Zudem werden die Nutzungsgewohnheiten erfragt. Die Ergebnisse werden ausgewertet, um dann die Einsparpotenziale zu ermitteln. Beim zweiten Besuch erhält der Haushalt Artikel, die das Sparen fördern - Energiesparbirnen, Duschköpfe und mehr. Und das kostenlos. Manfred Brendgens sagt: "Wir decken die Stromfresser auf und helfen beim Energiesparen." Seine vier Kollegen wurden vom Jobcenter für diese Aufgabe ausgewählt.

Unterm Strich lohnt sich der Check für alle Beteiligten - für die einsparwilligen Menschen, die Langzeitarbeitslosen, die durch das Projekt eine Arbeit gefunden haben. "Mit jedem Check werden zudem zwei Tonnen CO2-Emmissionen vermieden", sagt Brendgens. Kommune und Bund profitieren ebenso, da sie einen Teil der Energiekosten von Arbeitslosengeld-II-Beziehern tragen.

Manfred Brendgens ist durch das Projekt selbst zum Sparfuchs geworden. "Wenn ich meine Geräte zu Hause nicht ständig Stand-by laufen lasse, kann ich eine Menge Geld sparen", sagt er. Und Energiesparlampen sparen bis zu 90 Prozent gegenüber der alten Glühbirne. Auch beim Heizen, Lüften, Kochen und Waschen gibt es eine Menge Einsparpotenzial.

Etwa 27 000 Haushalte könnten in Mönchengladbach von der Aktion profitieren. "Wir müssen 250 Haushalte in diesem Jahr erreichen, damit sich das Projekt rechnet", sagt Volksvereinsgeschäftsführer Wilfried Reiners. Seit Montag sind die Sparexperten unterwegs. Drei Haushalte wurden schon besucht und werden vom Stromspar-Check-Plus profitieren.

(RP)
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