Mönchengladbach Student will die Altstadt wiederbeleben

Mönchengladbach · 13 Locations in einer Nacht: Kevin Grimberg organisiert einen riesigen Partyabend in der Altstadt. Rund 1000 Studenten sollen dann in Clubs, Kneipen und Snackbuden feiern. Auf die Teilnehmer warten zudem besondere Rabattaktionen.

 Kevin Grimberg organisiert die Kneipentour durch die Gladbacher Altstadt. An der Hochschule gibt es keine Party, an der er nicht beteiligt ist.

Kevin Grimberg organisiert die Kneipentour durch die Gladbacher Altstadt. An der Hochschule gibt es keine Party, an der er nicht beteiligt ist.

Foto: Christian Lingen

Montags um zwölf Uhr noch halb verschlafen, ein starker Kaffee spült den letzten Brand vom Wochenende hinunter - so stellt man sich den typischen Lotterstudenten gerne vor. Tatsächlich gibt es sie, diese Typen, die lieber im Hörsaal schlafen statt im eigenen Bett. Und dann gibt es Kerle wie Kevin Grimberg. An der Hochschule Niederrhein laufe keine Party ohne ihn, sagt der 26-Jährige. Das Vorurteil des typischen Studenten erfüllt er aber nicht. Ganz im Gegenteil. Grimberg verbindet das Angenehme mit dem Nützlichen. Er geht gerne feiern, kombiniert die Partys aber mit seinem Studium der Wirtschaftsinformatik. Irgendwann möchte er große Events planen und sich damit selbstständig machen. Aktuell ist er der Organisator der "Kneipentour XXL". "13 Locations - 1 Nacht" lautet das Motto. Am Donnerstagabend, 11. Mai, sollen rund 1000 Studenten die Altstadt fluten. Und bis in die frühen Morgenstunden auch dortbleiben.

 So leer ist es auf der Waldhausener Straße an normalen Abenden oftmals. Während der Kneipentour soll die Altstadt rappelvoll werden.

So leer ist es auf der Waldhausener Straße an normalen Abenden oftmals. Während der Kneipentour soll die Altstadt rappelvoll werden.

Foto: Schiffeler

"Gladbach ist tot, was Party angeht", sagt Kevin Grimberg. Er kennt viele Wirte von Alten Markt und Betreiber von Clubs an der Waldhausener Straße. "Sie erzählen, dass kaum etwas los sei", ärgert sich der Student. Dabei habe die Altstadt durchaus einiges zu bieten. An der Hochschule Niederrhein gehört Kevin Grimberg dem AStA an und arbeitet in mehreren Gremien mit. Unter anderem kümmert er sich darum, den Erstsemestern die Stadt zu zeigen - und organisiert für sie Partys. Dazu gehörte auch einmal eine Kneipentour, an der rund 50 Studenten teilnahmen. "Beim zweiten Mal kamen schon 150 Studenten. Beim letzten Mal waren es schon 700. Es werden immer mehr. Am 11. Mai wollen wir nun die Marke von 1000 Studenten knacken", kündigt Kevin Grimberg an.

 Anstehen vor einem Club (wie hier am letzten Öffnungstag des damaligen Rossi) - das soll bei der Kneipentour der Normalfall sein. Rund 1000 Teilnehmer sollen am Abend des 11. Mai die Altstadt füllen.

Anstehen vor einem Club (wie hier am letzten Öffnungstag des damaligen Rossi) - das soll bei der Kneipentour der Normalfall sein. Rund 1000 Teilnehmer sollen am Abend des 11. Mai die Altstadt füllen.

Foto: Hans-Peter Reichartz

Das Prinzip ist ganz einfach. Die Studenten verbringen einen ausgelassenen Partyabend in der Altstadt - und die Gastronomie erzielt Einnahmen. Deshalb arbeitet Grimberg mit sieben Kneipen, drei Clubs, zwei Snackbuden und einer Shishabar zusammen. Die Teilnehmer der Tour kaufen entweder im Vorfeld oder am Abend selber ein Bändchen, mit dem sie während der Kneipentour in der Altstadt in 13 Locations Vergünstigungen bekommen. Den Preis für das Bändchen hat man so schnell wieder raus. Wo es welche Rabataktionen gibt, erfährt man auf einer extra eingerichteten Facebookseite. Dort läuft auch die Werbung für den Abend.

"Angefangen hat die Kneipentour einmal als Aktion für die Erstsemester. Aber warum sollen die anderen Studenten nicht auch feiern? Dieses Mal darf jeder kommen", sagt Kevin Grimberg. Bei den Wirten in der Altstadt komme die Aktion bestens an. "Ich bekomme sogar Anfragen von Läden. Sie wollen wissen, ob sie mitmachen können und wann die Tour stattfindet", erzählt Kevin Grimberg. Sorge macht ihm nur die Sperrstunde. Um drei Uhr morgens müssen die Clubs und Kneipen schließen. "Wenn wir von der Stadt keine Sondergenehmigung bekommen, müssen wir halt um drei Uhr abbrechen", sagt Grimberg. Das sei zwar ärgerlich, doch er sieht die Lage entspannt. Überhaupt soll der Abend einfach nur lässig werden.

Bei der Zusammenstellung der teilnehmenden Betriebe hat Kevin Grimberg darauf geachtet, dass für jeden Geschmack etwas dabei ist. Und er integriert mit dem Hähnchenbräter Anjuna Chicken einen noch recht neuen Gastronomiebetrieb an der Waldhausener Straße. Außerdem sind unter anderem das Mezcalito und das Brauhaus ManaMana dabei. Zur Reihe der Clubs gehört Die Box. Die Shishabar Number One und das türkische Restaurant Alibaba machen ebenfalls mit.

Welche Läden sich noch beteiligen werden, wird Kevin Grimberg in den nächsten Tagen auf der Facebookseite der Kneipentour veröffentlichen. Und es soll bestimmt nicht die letzte Tour werden.

(RP)
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