Mönchengladbach Swinging in the Rain in der Rheydter Innenstadt

Mönchengladbach · Fieser Dauernieselregen verdirbt Vollblutmusikern noch lange nicht die Laune. Das bewiesen die 70 Musikerinnen und Musiker am Samstagnachmittag beim Bigband-Festival "Swing(in) Rheydt". An drei Orten in der Rheydter Innenstadt sollten vier Bigbands unter freiem Himmel von elf bis 15 Uhr für jazziges Flair sorgen.

 Die Bigband "Dicke Lippe" spielte auf dem Harmonieplatz.

Die Bigband "Dicke Lippe" spielte auf dem Harmonieplatz.

Foto: Raupold

Aber der Regen machte einen Strich durch die Rechnung. Gott sei Dank hatten aber die Organisatoren einen Plan B. "Bei Regen spielen die Bands in einem Pavillon auf dem Harmonieplatz," hatte Frank Füser, Leiter der Gladbacher Musikschule, die passende Lösung parat. Er hatte die Idee für das nun zum ersten Mal veranstaltete Musikfestival. So etwas Ähnliches gibt es nämlich bereits in Amsterdam, und genau diese Stimmung wollte Füser nach Rheydt holen.

Das gelang, obwohl anfänglich nur auf dem Harmonieplatz gespielt werden konnte, bestens. Aus Gladbach selbst waren drei Bigbands dabei, die während der vier Stunden jazzten, was das Zeug hielt. Mit dabei waren die Music Today's Bigband unter der Leitung von Klaus Hoesen, die Bigband der Musikschule "Dicke Lippe" und die Very Hot Stuff Bigband der Volkshochschule. Abgerundet wurde das Programm von den WDR-Jazzpreis-Trägern von 2015 in der Kategorie Nachwuchs, dem Curuba Jazzorchester aus Brühl.

Die Brühler eröffneten gegen 11 Uhr mit etwas Verzug das Festival am Harmonieplatz. "Wir spielen einfach so lange, bis uns einer davon abhält", machten Leiter Elmar Frey und Michael Scheuermann klar. Gegen Nachmittag besserte sich aber zum Glück das Wetter, und es konnte wirklich Openair musiziert werden. Neben dem Pavillon am Harmonieplatz gab es Bigbandmusik auch auf dem Sparkassenvorplatz und direkt auf dem Rheydter Marktplatz. An allen Orten wechselten sich die Bands ab. So verwandelte sich die Rheydter City im Laufe des Nachmittags in einen Jazzclub.

Die Mischung aus Shoppen, Musik und einigen Buden rund um die Bigbands kam bei den Rheydtern gut an. Viele verweilten vor den Bigbands und konnten ältere, als auch funkig-soulige Stücke hören. "Das Ganze macht eine wirklich angenehme Stimmung. Sowas mag ich, Kultur to go", findet etwa Nina Baum, die eher zufällig vorbeikam. Von Bruno Mars bis hin zu Miles Davis war für Jung und Alt alles dabei. Der ein oder andere ließ sich vom Regen auch nicht vom Tanzen abhalten.

Durch kleinere Events im Laufe des Jahres - wie das Swing(in)-Rheydt-Festival - soll das Image von Rheydt als Kulturstadtteil gestärkt werden. Deswegen hilft auch das Rheydter Citymanagement kräftig mit. "Wir haben schöne Plätze, die für kleinere Kultur- und Musikveranstaltungen wie geschaffen sind", schwärmt Christoph Hartleb vom Citymanagement. Krönender Abschluss des Ganzen war dementsprechend das große gemeinsame Bigbandtreffen um 15 Uhr auf dem Marktplatz. Hier wurde improvisiert und nach Lust und Laune gejammt.

(swin)
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