Mönchengladbach Syrer spricht bei der CDU über Christenverfolgung

Mönchengladbach · "Vom Arabischen Frühling ist nichts geblieben - wir sind im Herbst und die Atmosphäre wird eher schlechter als besser." Mit diesen schonungslosen Worten beschreibt Dr. Elias Esber aus Rheydt die Situation in seinem Heimatland Syrien. Er sprach bei der CDU vor rund 40 Mitgliedern und interessierten Bürgern zum Thema "Christenverfolgung in Syrien". Esber kam vor 37 Jahren nach Mönchengladbach. Er hat eine Zahnarztpraxis in Rheydt und ist gleichzeitig Priester und ist Beauftragter der Orthodoxen Bischofskonferenz für Integrationsfragen. Esber betreut Christen aus Syrien in Köln und Essen. Rund 50.000 Christen seien in den vergangenen Jahren aus Syrien aus Angst vor Terror, Verfolgung und Zerstörung nach Deutschland geflohen. In Mönchengladbach vermutet Esber rund 50 christliche Flüchtlinge aus seinem Heimatland.

Sechs Jahre dauere der Krieg nun schon in Syrien an: "Er ist zu einem Krieg verschiedenster Großmächte geworden, und das syrische Volk bezahlt. Insbesondere die Christen sind zwischen alle Fronten geraten", so Esber. Seine Landsleute seien mit der Hoffnung auf ein besseres Leben nach Deutschland geflüchtet. Aber teilweise seien sie enttäuscht worden. "In deutschen Flüchtlingseinrichtungen werden sie oft bedrängt und aufgrund ihrer Religion bedroht", bedauert Esber. In Mönchengladbach sei es nach seinem Kenntnisstand glücklicherweise zu keinen derartigen Vorfällen gekommen.

"Wir dürfen nicht tolerieren, dass Flüchtlinge vor radikalen Islamisten fliehen und dann hier wieder zu Opfern werden", betont der CDU-Landtagskandidat Jochen Klenner, der die Veranstaltung im Rahmen der Integrationswoche moderierte. Gerne sei die CDU behilflich beim Kontaktaufbau zu christlichen Gemeinden und weiteren Helfern in Mönchengladbach zu unterstützen.

Auch Frank Boss, Landtagskandidat der CDU im Süden der Stadt, bot seine Unterstützung an: "Wir haben gemeinsame christliche Werte. Wir sollten gerade auch die syrischen Familien wie von Dr. Esber, die schon seit vielen Jahrzehnten in Mönchengladbach leben in die Integrationsarbeit mit den neuen Flüchtlingen einbinden."

(RP)
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