Mönchengladbach Tagespflege im vertrauten Umfeld

Mönchengladbach · Die neue Einrichtung im ehemaligen St.-Kamillus-Krankenhaus bietet Pflegebedürftigen eine Rundum-Versorgung und ermöglicht Angehörigen eine Auszeit. Die städtische Sozial-Holding rechnet mit einer hohen Auslastung.

 Kennenlerntag der Tagespflege-Einrichtung: Leiterin Sabine Baro und Pflegedienstleiterin Elena Tabert besprechen letzte Einzelheiten.

Kennenlerntag der Tagespflege-Einrichtung: Leiterin Sabine Baro und Pflegedienstleiterin Elena Tabert besprechen letzte Einzelheiten.

Foto: Isabella Raupold

Seit Dezember bietet die Sozial-Holding im ehemaligen St. Kamillus-Krankenhaus eine Tagespflege für unterstützungs- und pflegebedürftige alte Menschen an. Ein Informationstag bot die Möglichkeit, Konzept und Räumlichkeiten im Erdgeschoss des städtischen Altenheims Kamillus kennenzulernen.

Sechs Gäste nutzen bereits an zwei Tagen in der Woche das Angebot der Einrichtung, die auf einer Grundfläche von 291 Quadratmetern Platz für 15 Personen bietet. Für sie stehen im umfassend modernisierten Gebäude zum Beispiel ein Wohn- und Aufenthaltsbereich mit angeschlossener Wohnküche, ein Multifunktionsraum für Aktivität und Ruhe sowie ein Extra-Raum für Therapie oder Fitness und Entspannung zur Verfügung. Weitere Räume, wie ein Pflegebad mit Hubbadewanne zum Beispiel, können dank der vorhandenen Infrastruktur des Altenheims in den oberen Geschossen mitbenutzt werden. Es gibt einen direkten Zugang zu Terrasse und Parkanlage sowie dem Café Kamillus.

Den pflegebedürftigen Menschen wird eine Rundum-Versorgung und Gemeinschaft geboten, den pflegenden Angehörigen die Möglichkeit, sich eine Auszeit vom kräftezehrenden Alltag zu nehmen. So wird den Pflegebedürftigen der Wunsch, im eigenen Zuhause zu wohnen, möglichst lange erfüllt.

Helmut Wallrafen, Geschäftsführer der Holding, geht davon aus, dass das Haus in den nächsten Monaten ausgelastet sein wird. Dann wird es an allen Werktagen von 8.30 bis 17 Uhr geöffnet sein und der bisherige Mitarbeiterstamm von vier Fachkräften entsprechend aufgestockt worden sein.

"Die Einrichtung ist neu, doch sie ist nichts Neues für die Sozial-Holding. Wir greifen auf die guten Erfahrungen der Tagespflege in Eicken zurück. Im Umkreis von St. Kamillus gibt es keine ähnliche Pflege. Da bestand bisher eine Lücke", sagt Wallrafen. Auch Sabine Baro von der Leitung der Tagespflege ist überzeugt, dass der Standort gut gewählt ist. "Wir sind im Quartier schon gut vernetzt. Ich kenne Menschen, die hierher wollen, da ihnen der Stadtteil bekannt ist", hebt Baro hervor. Und Teamleiterin Sheila Sampson-Breuer betont, dass alle Fachkräfte gut ausgebildet seien und eine Mitarbeiterin speziell im Umgang mit dementiell veränderten Menschen geschult sei. Denn der Anteil der Demenzpatienten sei relativ hoch. "Dabei sind sie mit ihren über 90 Jahre körperlich oft richtig fit", stellt sie fest.

Wallrafen ist überzeugt, dass die intensive Betreuung nicht nur den Pflegebedürftigen, sondern auch deren Angehörigen zu Gute komme, die sich ansonsten oft bis zur eigenen Erschöpfung einbrächten. Die Übergänge müssten für die neu ankommenden Menschen im engsten Kontakt mit den Familien stattfinden. "Wir wollen den offenen Dialog, um zu wissen, was hier und was zuhause geschieht", betont der Geschäftsführer.

Die Fahrt von der eigenen Wohnung zum St. Kamillus wird über die Tagespflege mit Busfahrern von Hephata organisiert. Die Gesamtvergütung pro Tag ist von verschiedenen Faktoren, wie etwa der Pflegestufe, abhängig und liegt zwischen 61,29 und 65,74 Euro. Auf Wunsch errechnet das Beratungszentrum den Eigenanteil.

(anw)
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