Mönchengladbach Tankstellen-Überfall: Mittäter wurde ermittelt

Mönchengladbach · Der 21-Jährige, der bei einem Tankstellenüberfall an der Duvenstraße von einem Polizisten angeschossen wurde, hatte einen Komplizen. Wie Oberstaatsanwalt Peter Aldenhoff Dienstag mitteilte, hat ein 19-Jähriger zugegeben, dass er von der Raubabsicht wusste. Er saß am Steuer des Autos, mit dem der 21-Jährige später flüchten wollte.

Mönchengladbach: Polizist schießt Tankstellenräuber an
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Foto: Theo Titz

Plötzlich fielen Schüsse

Beide jungen Männer hätten ebenfalls eingeräumt, die Shell-Station bereits am 21. Juli überfallen zu haben. Auch in diesem Fall habe der 19-Jährige das Fluchtauto gefahren, so Aldenhoff. Dafür habe er später einen Teil der Beute erhalten, die sich der 21-Jährige in der Tankstelle erzwungen hatte. Beide mutmaßlichen Täter wohnen nach Angaben des Oberstaatsanwaltes in Mönchengladbach. Auch gegen den 19-Jährigen wurde Haftbefehl erlassen, der aber unter Auflagen außer Vollzug gesetzt wurde.

Am 31. Juli hatten Angestellte der Tankstelle die Polizei alarmiert, weil ihnen ein Verdächtiger aufgefallen war. Ein Mann mit auffallenden silbernen Schuhen streune um die Shell-Station herum, berichteten sie der Polizei. Genau solche Schuhe habe auch der Täter getragen, der sie beim letzten Mal beraubt habe. Nach dieser Mitteilung legten sich Polizisten am 31. Juli an der Tankstelle auf die Lauer. Und tatsächlich tauchte kurz vor Mitternacht der Mann mit den silbernen Schuhen auf. Er war mit einem Messer bewaffnet und rief der Kassiererin zu: "Überfall!" In dem Moment tauchte ein Polizist aus dem Nebenzimmer auf. Was dann genau geschah, konnte bis gestern noch nicht geklärt werden. Sicher ist, dass der Polizist schoss und der Räuber getroffen wurde. Der 21-Jährige erlitt Verletzungen in Gesäß und im Intimbereich. Doch die Umstände, weshalb die Schüsse fielen, liegen weiterhin im Dunkeln.
Der Polizist hat noch keine Aussage gemacht, die Kassiererin kann sich nur bis zum Wort "Überfall" an die Vorfälle erinnern. Offenbar erlitt sie einen Schock. Der Beamte, der zur Dienstwaffe griff, ist seit dem blutigen Vorfall krank geschrieben und habe sich mittlerweile einen Anwalt genommen, berichtet Peter Aldenhoff. Der Verteidiger habe Akteneinsicht verlangt.

Nach dem versuchten Überfall am 31. Juli hatte der schwer verletzte 21-Jährige zunächst versucht zu flüchten. Er war in ein Auto gestiegen, in dem drei weitere Personen saßen. Doch offenbar wusste nur der 19-Jährige am Steuer von dem geplanten Raubzug. "Die anderen beiden haben wohl erst später mitbekommen, was passiert ist", sagt der Sprecher der Staatsanwaltschaft.

Das Fluchtauto war in der Nacht zum vergangenen Mittwoch auf der Mülgaustraße von der Polizei gestoppt worden.

(gap/ape)
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