Mönchengladbach Telefonpanne ärgert den Volksverein

Mönchengladbach · Wegen eines Zahlendrehers beim Anbieterwechsel stand beim Volksverein zwei Wochen das Telefon still. Das ist keine Seltenheit, wenn Daten per Fax übermittelt werden, sagt die Bundesnetzagentur.

 Anna Volovyk und Hermann-Josef Kronen können nach zwei Wochen Funkstille wieder ans Telefon gehen.

Anna Volovyk und Hermann-Josef Kronen können nach zwei Wochen Funkstille wieder ans Telefon gehen.

Foto: Detlef Ilgner

Wer den Telefonanbieter wechselt, geht mitunter ein gewisses Risiko ein - nämlich das, vorübergehend gar nicht erreichbar zu sein. Diese Erfahrung hat in den vergangenen Wochen auch der Volksverein gemacht. Erst, als der gemeinnützige Verein die Bundesnetzagentur als oberste Aufsichtsbehörde einschaltete, klingelte plötzlich wieder das Telefon in der Betriebsstätte an der Geistenbecker Straße 107.

Eigentlich hätte der Anbieterwechsel von Vodafone zur Telekom zum 1. Juli reibungslos laufen sollen. "Wir hatten mit Vodafone die Faxen dicke, weil es immer wieder Schwierigkeiten gegeben hat", sagt Hermann-Josef Kronen über die Kündigung beim bisherigen Anbieter. Der letzte Anschluss, der umgestellt werden sollte, war der im Hauptbetrieb an der Geistenbecker Straße. Als dort aber am 1. Juli kaum mehr das Telefon klingelte, an dem sich sonst immer viele Anrufer meldeten, wurde der Volksverein misstrauisch und probierte es selbst: Aus dem deutschen Festnetz war der Anschluss nicht erreichbar, Anrufe selbst konnte der Volksverein aber erledigen. Eine Meldung bei der Telekom ergab, dass nur Anrufe aus dem Netz des Magenta-Riesen durchgestellt werden konnten. So blieb das zwei Wochen. Nach einigen Recherchen fand Kronen auch den Grund der Telefonpanne heraus: Beim Portieren der zentralen Rufnummer war eine Null am Ende vergessen worden. "Alle Anrufe liefen also ins Leere", sagt Kronen. Die Telekom teilte mit, sie könne das Problem nicht lösen, weil das vom bisherigen Anbieter abhänge. Und bei Vodafone tat sich bis gestern ebenfalls nichts.

In der Zwischenzeit kamen kaum mehr Terminanfragen zur Abholung von Sachspenden wie Möbeln beim Volksverein an. "Die Panne hatte für uns konkrete Konsequenzen", sagt Kronen. "Wir haben deutlich weniger Spendentermine und mehr unzufriedene Kunden."

Ende vergangener Woche wandte sich Kronen an die Bundesnetzagentur, die oberste Aufsichtsbehörde der Telekommunikations-Unternehmen. Und gestern kam die Meldung: Alles funktioniert wieder. - nach zwei Wochen Funkstille. "Bei der Portierung von Rufnummern im Festnetz müssen viele Parameter übertragen werden", sagt Michael Reifenberg, Sprecher der Netzagentur. "Die Bundesnetzagentur favorisiert dafür den Einsatz einer elektronischen Schnittstelle, aber teilweise werden Daten noch per Hand oder per Fax übermittelt. Da kann es zu Fehlern kommen." Die Bundesnetzagentur empfiehlt deshalb, beim Providerwechsel insbesondere mit Rufnummer-Portierung dem neuen Anbieter die Kündigung beim alten Betreiber zu überlasen.

Wer beim Volksverein größere Spenden abgeben möchte, kann wieder unter Tel. 02166 6711600 einen Termin vereinbaren. Internet: www.volksverein.de

(RP)
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