Mönchengladbach Textilien werden immer intelligenter

Mönchengladbach · Hochschulprofessorin Anne Schwarz-Pfeiffer über neue Forschungsansätze.

Ein Sportanzug, der die Muskeln unterstützt, eine Leggings, die unsere Beine wärmt, oder ein Shirt, das unsere Herzfrequenz misst: Professorin Anne Schwarz-Pfeiffer referierte im Haus Erholung über die so genannten "Smart Textiles" (intelligente Textilien).

Aktuelle Trends und deren Entwicklung waren Thema des vom Wissenschaftlichen Verein organisierten Vortrags. Die Entstehung intelligenter Textilien geht zurück bis in die 90er-Jahre, erklärte Schwarz-Pfeiffer, die im Fachbereich Textil- und Bekleidungstechnik die Fächer Internationales Textilmanagement und "Smart Textiles" lehrt, ihrem Publikum. Damals noch dienten die Textilien lediglich als Trägerstruktur - für rund 1000 DM konnte man eine Jacke erwerben, in welche sich lediglich elektronische Geräte integrieren ließen. Zu Beginn des neuen Jahrtausends dann gab es die erste Sportjacke mit integrierten Heizpanels, die für die nötige Wärme sorgten.

Dass die aktuelle Produktpalette der interaktiven Kleidung sich mittlerweile durchaus erweitert hat, konnte die Referentin anhand einiger Beispiele darlegen: T-Shirts können die Herzfrequenz dank integrierter Sensoren aufnehmen - beispielsweise bei der sportlichen Aktivität oder aber auch bei gesundheitlichen Problemen. Neben der klassischen Sitzheizung im Auto, die auch zu den "Smart Textiles" gehört, gibt es mittlerweile auch Kleidungsstücke, wie Leggings oder Socken, die durch eingestrickte Drähte für Wärme sorgen.

Aber wofür brauchen wir die textile Unterstützung? "Sie kann das Leben natürlich einfacher machen", sagte Anne Schwarz-Pfeiffer. "Oftmals ist sie aber auch nur eine Spielerei." Das Motiv der "Smart Textiles" sei aber besonders im medizinischen Bereich begründet. Das sei der Markt, der den meisten Mehrwert mit sich bringe.

Sowieso sähen der Markt und die Entwicklung für die kommenden Jahre durchaus sehr vielversprechend aus. "So wie es ausschaut, wird es einen rasanten Anstieg geben", sagte Anne Schwarz-Pfeiffer. Studien zeigten, dass mit einer Wachstumsrate von 33 Prozent in den Jahren 2015 und 2020 gerechnet wird. Die Schlüsselmärkte seien, neben dem medizinischen, unter anderem der Sport- und Fitnessbereich sowie der Lifestyle- und Fashion-Bereich - blinkende T-Shirts inklusive.

Dennoch gebe es immer noch Hürden zu überwinden, mit denen sich die Forschung nun auseinandersetze. Einige der interaktiven Kleider brauchen noch externe Batterien. Daran soll noch gearbeitet werden.

(RP)
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