Mönchengladbach Theater lädt 100 Flüchtlinge zu Ballettabenden ein

Mönchengladbach · Mit tatkräftigen Partnern aus Mönchengladbach und Krefeld stemmt das Theater ein neues Projekt für Flüchtlinge. "Wir wollen damit zum Ausdruck bringen, dass wir den Flüchtlingen zur Seite stehen und ihnen Teilhabe am kulturellen Leben ermöglichen wollen", sagt Intendant Michael Grosse. Und das ist geplant, erläuterte Marketing-Referent Christoph Elles gestern: "Wir wollen erreichen, dass Flüchtlinge am Theaterangebot teilhaben. Also haben wir Flüchtlinge in Gruppen von je 25 Personen an zwei Abenden zu Ballett-Aufführungen eingeladen."

 Prof. Dr. Theodor M. Bardmann mit den beiden Studentinnen Anika Möltgen (rechts) und Lisa Knobe.

Prof. Dr. Theodor M. Bardmann mit den beiden Studentinnen Anika Möltgen (rechts) und Lisa Knobe.

Foto: Hochschule

Die Vorstellungen von "Tangonacht plus" in Mönchengladbach sind am 27. Oktober und am 27. November. In Krefeld folgen Vorstellungen mit dem Doppelabend "Petruschka/Offenbach" am 18. Dezember und 12. Januar 2016. Die Initiative ist, so Grosse, dem Theater, an dem 530 Mitarbeiter aus rund 30 Nationen arbeiten, "eine Herzensangelegenheit".

Die eingeladenen Flüchtlinge treffen an den Vorstellungsabenden gegen 17 Uhr im Theater ein und erleben eine Führung mit Theaterpädagogen, wobei die Theaterleute selbst gespannt sind, wie sie sich mit den Gästen, die des Deutschen ja nicht mächtig sind, verständigen können. Nach Einkehr in der Theaterkantine bzw. im Theatercafé mit Getränken folgt der Besuch der Ballettaufführung.

Die Gruppenkarten haben ihren Preis, denn, so Grosse, "wir können Tickets nicht verschenken". Also ist der Intendant dankbar, dass sich Partner fanden, die den Kontakt zu den Flüchtlingen herstellten und die Finanzierung übernehmen. Unterstützung leisten der Krefelder Flüchtlingsrat, vertreten durch Ulla Schreiber, die Initiative "Geflüchtete Menschen", die Stephan Tötsches 2013 mitgegründet hat, und die Hochschule Niederrhein. Über ein Seminarprojekt hatten die Kulturpädagogik-Studierenden mit Prof. Theo Bardmann Geldmittel beschaffen können. "Diese 900 Euro haben wir für das Flüchtlingsprojekt zur Verfügung", sagt Bardmann. Im Boot der Aktiven rudert auch der Arbeitskreis Flüchtlingshilfe der Evangelischen Gemeinde Rheydt mit Martina Wasserloos-Strunk und Carola Zbirovsky-Baumgard mit.

In dieser Spielzeit wird das Theater übrigens auch im Spielplan das Thema Flüchtlinge und Migration umsetzen. Dafür steht die Produktion "Lampedusa".

(ri-)
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