Bundesjugendlager THW-Nachwuchs bei Borussia und Polizei

Mönchengladbach · Jeder, der beim Familienfest der Borussia war, hat auf dem Parkplatz vor den Trainingsplätzen jede Menge blaue Fahrzeuge gesehen. Sie gehören dem Technischen Hilfswerk (THW), dass sich im Rahmen seines Bundesjugendlagers bei der Saisoneröffnung präsentierte - und auch sonst einiges in Mönchengladbach unternommen hat.

Bundesjugendlager: THW-Nachwuchs bei Borussia und Polizei
Foto: Polizei

Einige Retter hatten erst vor wenigen Tagen Einsätze. "Durch ein Unwetter war ein Baum vor einem Kindergarten umgestürzt. Den haben wir entfernt", erzählte Tim Erschfeld. Der 20-jährige Stolberger erklärte den Besuchern des Familienfestes, welche Aufgaben das THW hat. Anschaulich wurde es an zahlreichen Ständen. So gab es vom Radlader über ein Rettungsboot bis hin zu Materialfahrzeugen und einer Wasseraufbereitungsanlage jede Menge schweres Gerät. Wer mochte, konnte mit einem heißen Eisen das THW-Logo auf eine Baumscheibe brennen oder eine Kletterwand erklimmen. Auf rund 6000 Quadratmetern Ausstellungsfläche bot das THW viele Mitmachaktionen. So wurde an Getränkekästen geklettert und am heißen Draht das Geschick getestet. Ganz Mutige stiegen in den Korb eines Kranwagens und ließen sich so hoch nach oben fahren, dass das Stadion nur noch wie eine Miniatur wirkte. Die Jugendlichen, die noch bis morgen eine Ferienwoche im Zeltlager im ehemaligen Hauptquartier verbringen, mischten sich unter die Besucher des Familienfestes und erkundeten den Borussia-Park.

Doch das war lange nicht der einizige Ausflug des THW-Nachwuchses.

Sie hatten auch die Möglichkeit, das Polizeipräsidium Mönchengladbach zu besuchen. In Gruppen bis zu 60 Teilnehmer ließen sie sich in den vergangenen Tagen über die Aufgaben und Einsatzmöglichkeiten der Bereitschaftspolizei-Hundertschaft hautnah informieren. Großes Interesse fanden auch jeweils die Vorführungen der Diensthundestaffel. Mit diesen beiden Polizeieinheiten ist das THW im Katastrophenfall häufig gemeinsam im Einsatz. Der Erkennungsdienst der Kriminalpolizei bot darüber hinaus ein Seminar für Spurensicherung an. Dort hatten die Mädchen und Jungs die Möglichkeit selbst Spuren aller Art zu sichern und Fingerabdrücke auf einer Karte zu fixieren. Sie erhielten dabei einen Einblick, wie sorgfältig und kleinteilig die Arbeit der Forensiker an einem Tatort ist.

Auch in ihrem Zeltlager wird den Kindern und Jugendlichen nicht langweilig. Im JHQ hat die THW-Jugend auch den 15. Bundesjugendwettkampf ausgetragen. Mit diesem Titel kann morgen eine Gruppe aus Obernburg in Bayern die Heimreise antreten. Die Vertreter aus Unterfranken verwiesen am Samstag in einem spannenden Wettkampf die Gruppen aus Balve (Nordrhein-Westfalen) und Freisen (Saarland) auf die Plätze zwei und drei. "Ihr habt hier und heute gezeigt, wie viel Spaß ehrenamtliches Engagement machen kann", zeigte sich der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium des Innern Dr. Günter Krings begeistert. "Für das THW seid ihr nicht nur als Helferinnen und Helfer der Zukunft wichtig, sondern ebenso als Vorbilder. Ich hoffe, dass sich viele Menschen an euch ein Beispiel nehmen und ins THW kommen." Wie wichtig die Nachwuchsarbeit für das THW ist, betonte ebenfalls THW-Präsident Albrecht Broemme. Bundesjugendleiter Michael Becker freute sich über den Erfolg des Bundesjugendlagers insgesamt: "Wir haben hier in Mönchengladbach mit mehr als 4500 Jugendlichen so viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer begrüßt wie bei keinem Bundesjugendlager zuvor." Das sei ein positives Signal.

cli/gap/jaw

(cli)
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