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Mönchengladbach Tiefgarage unter dem Geroweiher?

Mönchengladbach · In die Masterplan-Vision vom Gladbach-Tal könnte neue Bewegung kommen: Im Herbst besichtigt der Bauausschuss in s'-Hertogenbosch ein Parkhaus, über dem ein See angelegt wurde. Bezahlen müsste das aber ein privater Investor.

Es sollte das erste sichtbare Prestigeprojekt des Masterplans werden: das Gladbach-Tal mit einem ausgeweiteten Geropark und einer deutlich größeren Wasserfläche am Fuße des Abteibergs. Insbesondere der Geroplatz, der heute noch immer meistenteils als Parkplatz fungiert, sollte hierbei eine wichtige Rolle spielen - was dann sogleich all jene ziemlich auf die Palme brachte, denen um all die schönen Stellplätze bange war. Sie dürften sich seitdem jedoch wieder entspannt zurückgelehnt haben, denn aus den drei Jahre alten Ankündigungen ist bis dato herzlich wenig geworden, wie es überhaupt recht still geworden ist um den Masterplan-Verein. "Das hängt damit zusammen, dass jetzt keine großen neuen Ideen mehr vom Masterplan ausgehen werden. Er dient als Planungsgrundlage im Hintergrund und fließt in viele Erwägungen mit ein", sagt Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners.

Deswegen sei auch die Idee, das Gladbach-Tal als mäandernden Grünzug durch die Innenstadt zu etablieren, noch immer aktuell. Und möglicherweise kommt ab Herbst nun neue Bewegung in die Bestrebungen. Denn nach den Sommerferien wird der Planungs- und Bauausschuss zu einer Exkursion in die Niederlande aufbrechen, die zunächst das neue, begrünte und hoch innovative Verwaltungsgebäude der Stadt Venlo zum Ziel hat. Im zweiten Schritt geht es dann weiter nach s'-Hertogenbosch. Dort werden sich die Planungspolitiker und Baudezernent Gregor Bonin eine Tiefgarage anschauen. Klingt erst einmal öde, könnte aber durchaus Impulse für Gladbach beinhalten. Denn das Parkhaus liegt unter einem künstlich angelegten See. "Vielleicht könnte das auch etwas für den Geroweiher sein", sagt Reiners. Damit wären gleich zwei Fliegen mit einer und derselben Klappe geschlagen: Das Thema Parken, das eher selten stadtbildverschönernd wirkt, wäre unter die Erde verlegt - und oben drüber gäbe es um so mehr Spielraum für einen Grünzug mit Naherholungsqualität. Das Projekt in 's-Hertogenbosch weist durchaus einige Parallelen zu Mönchengladbach auf. Die 14 Meter tiefe und dreigeschossige Parkgarage für 1040 Fahrzeuge entstand unter der historischen Stadtmauer in einer Parkanlage, dem Zuiderpark. In der Nähe liegt - ähnlich dem Münster - die auch fürs Parkhaus namensgebende Kathedrale St.-Jan. Darüber konnte eine ehemalige Gracht neu angelegt werden. Vom Fußgängerausgang der Tiefgarage führt eine Brücke über das Wasser, die sogar durch die Stadtmauer geleitet wird. Die "Tieferlegung" des Thema Parkens - auch Toiletten gibt es dort übrigens - in der niederländischen Stadt soll nicht zuletzt zu einer autofreien Innenstadt beitragen. Dass das Ganze auch architektonisch gelungen sein muss, zeigt schon alleine die Tatsache, dass das Parkhaus seine eigene Instagram-Seite im Internet hat und dort zahlreiche durchaus ansehnliche Fotos zu sehen sind.

St.-Jan wurde von 2013 bis 2015 erstellt und hat 43 Millionen Euro gekostet. Eine ganze Stange Geld also, die die Stadt Mönchengladbach - zumal als Stärkungspaktkommune - so sicherlich nicht auf der hohen Kante hat. "Es bräuchte einen Finanzierungsimpuls von außen", sagt Reiners. Deswegen gibt es verwaltungsintern auch bereits erste Ideen, wie man eine Realisierung möglicherweise anders hinbekommen könnte: "Interessenbekundungsverfahren" heißt dabei das Zauberwort. Es beschreibt ein Verfahren zur Markterhebung, ob eine staatliche Leistung nicht möglicherweise auch durch private Anbieter erbracht werden kann. "Das sähe so aus, dass ein Investor die Tiefgarage bauen würde und für eine vertraglich definierte Anzahl von Jahren die Parkeinnahmen garantiert bekommt", führt Reiners weiter aus.

(RP)
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