Mönchengladbach Tierhasser will Hunde vergiften

Mönchengladbach · Mehrfach hat Hundebesitzerin Christiane Löw mit Rattengift vermischtes Fleisch in ihrem Garten gefunden. Sie vermutet, dass auch anderswo Köder ausgelegt werden. Ihre Sorge gilt den Kindern der benachbarten Grundschule.

 Hier lag das vergiftete Fleisch: Christiane Löw (Mitte) mit Tochter Sophie, Sohn Luca und Beagle-Hündin Idgie.

Hier lag das vergiftete Fleisch: Christiane Löw (Mitte) mit Tochter Sophie, Sohn Luca und Beagle-Hündin Idgie.

Foto: Ilgner, Detlef

Christiane Löw lebt mit ihrer Familie seit fast vier Jahren im dörflichen Broich — und das sehr gern. "Es ist schön hier", sagt die 46-Jährige. Aber seit einiger Zeit leidet ihr Wohlbefinden erheblich. Vor einiger Zeit fand sie Merkwürdiges in ihrem Garten: mehrere Hähnchenschenkel. Der Familienhund Idgie, eine vier Jahre alte Beagle-Hündin, war höchst interessiert. "Ich nahm das Fleisch sofort weg. Und bei näherer Betrachtung sah ich, dass es mit merkwürdigen blauen Körnern durchsetzt war", sagt sie.

Magisch angezogen von Innereien

Etwas später wurde der Hund wieder magisch angezogen — diesmal von Innereien. Und wieder fand Christiane Löw blaue Körnchen. Sie brachte die Proben zu einer Freundin, die als Chemielaborantin arbeitet. Diese stellte schnell fest: In dem Fleisch befanden sich Getreidekörner, die mit einem Rodentizid präpariert und mit Aromastoffen als Lockmittel durchsetzt waren. Rattengift also. "Wer macht denn so etwas?", fragt die Hundehalterin entsetzt.

Familie Löw wohnt an der Broicher Straße in unmittelbarer Nachbarschaft zur Grundschule. "Wenn ein Kind so ein vergiftetes Stück Fleisch in die Hände bekommt, kann wer weiß was passieren", sagt Chistiane Löw. Denn sie geht davon aus, dass nicht nur ihr Garten mit den Giftködern bedacht wird. "Hier muss sich ein Hundehasser herumtreiben, dem auch die Gesundheit von kleinen Kindern egal ist." Inzwischen hat sie weitere Funde gemacht. Einmal war es ein Hundefutterklumpen mit besagten blauen Körnern, zuletzt ebenso präpariertes Mett. Christiane Löw rief beim Ordnungsamt an. Dort verwies man sie an die Polizei. Aber die Beamten wollten zunächst einen Laborbericht. "Da dieser jetzt vorliegt, habe ich eine Online-Anzeige bei der Polizei geschaltet", sagt die Hundehalterin. "Schließlich handelt es sich hier um eine Straftat."

Jürgen Schöttler aus Broich ist Hundehalter, Mitglied der CDU-Fraktion in der Bezirksvertretung West und im Vorstand der Hundelobby. "Es ist wichtig, dass wir als Hundelobby von solchen Vorfällen erfahren", sagt er. Über die Homepage www.hundelobby-mg.de und Facebook "Mönchengladbacher Hundelobby" ist der Vorstand in kürzester Zeit in der Lage, tausende Mitglieder und Interessenten zu erreichen — und zu warnen. Schöttler will Augen und Ohren offen halten. "Alle Broicher Hundebesitzer laufen mit ihren Tieren am Sportplatz und an der Grundschule vorbei", sagt er. "Ganz zu schweigen von den Gefahren, die für die Kinder im Ort bestehen."

Christiane Löw ist froh, dass sie ihre Hündin Idgie bisher schützen konnte. Bevor sie den Beagle laufen lässt, schaut sie immer ganz besonders gründlich nach. "Ich kann einfach nicht begreifen, dass Menschen so etwas tun."

(RP/jco/ila)
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