Mönchengladbach Tierheim-Vorsitzende setzte Kaninchen aus

Mönchengladbach · Klaus Kohberger hat die Vorsitzende des Vereins Tierschutz, Charlotte Kaufmann, beim städtischen Veterinäramt angezeigt. Der Leiter des Tierasyls am Hülserkamp wirft seiner Vorgängerin vor, sie habe Tiere ausgesetzt. "Ich kam aus einem Kurzurlaub zurück und stellte fest, dass zwei unserer Kaninchen fehlten”, sagt er.

Als er Charlotte Kaufmann nach dem Verbleib der Tiere fragte, habe sie gesagt, die beiden Kaninchen hätten sich mit ihren acht Artgenossen im Gehege nicht vertragen. "Deshalb hat sie wohl eine Mitarbeiterin des Tierheims aufgefordert, die Tiere auf dem Gelände hinter der Einrichtung auszusetzen.”

Das sei für die Tiere zweifellos eine tödliche Maßnahme, meint Kohberger. "Eines der Kaninchen wurde bei uns abgegeben, das andere im Tierheim geboren”, sagt Kohberger. "Beide sind total domestiziert und haben draußen keine Chance.” Nach seiner Meinung habe man die Kaninchen von den anderen Tieren wegsetzen können. "Wir haben im Tierheim genügend Flächen und Gehege.” Da er als Tierheimleiter für das Wohlergehen aller Tiere zuständig sei, habe er nur seine Pflicht getan, als er das offensichtliche Fehlverhalten der Vorsitzenden des Trägervereins bei der entsprechenden Behörde meldete.

Charlotte Kaufmann hatte in der Vergangenheit immer wieder für negative Meldungen aus dem Tierheim gesorgt. Tierfreunde, die ihr nicht genehm waren, setzte sie vor die Tür oder verwehrte ihnen mit Hilfe von Security-Leuten den Eintritt. Drei Vorstandsmitglieder, die Entscheidungen der Vereinschefin kritisierten, wurden ihrer Funktion enthoben.

Die Stadt bestätigte gestern auf Nachfrage der RP, dass eine Beschwerde gegen Frau Kaufmann vorliegt. "Das Veterinäramt wird die Angelegenheit prüfen”, sagte Stadtsprecher Walter Schröders. "Der Amtsleiter, Dr. Karl-Heinrich Beckers, wird Frau Kaufmann um eine Stellungnahme bitten, um den Vorwurf zu prüfen.”

(RP)
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