Mönchengladbach Tierpark: Neues Zuhause für Nasenbären

Mönchengladbach · Das alte Braunbärengehege ist umfunktioniert worden und dient jetzt als Heimat für die kleinen südamerikanischen Allesfresser. Die nahmen ihr neues Revier nun erstmals unter die Lupe - vor den Augen der Besucher.

 Das Gehege wurde mit Rindenmulch ausgelegt. Baumstämme, Äste und Plastiktonnen ermöglichen viel Beschäftigung für die kleinen Bären. Bald sollen sich zu den Nasenbären auch noch Waschbären gesellen.

Das Gehege wurde mit Rindenmulch ausgelegt. Baumstämme, Äste und Plastiktonnen ermöglichen viel Beschäftigung für die kleinen Bären. Bald sollen sich zu den Nasenbären auch noch Waschbären gesellen.

Foto: Reichartz,Hans-Peter (hpr)

"Jede Jeck ist anders" - das gilt auch nach Karneval und auch für Nasenbären. Davon konnten sich gestern die Besucher im Odenkirchener Tierpark überzeugen. Die durften nämlich hautnah dabei sein, als vier kleine Nasenbären erstmals ihr neues Zuhause im alten Braunbärengehege erkunden durften.

Als Cheftierpfleger Norbert von Dahlen die Transportbox öffnet, springt ein Nasenbär sofort mutig hinaus und saust über das Gelände, die anderen muss von Dahlen erst überzeugen, die Box zu verlassen, indem er sie sanft "herausschüttelt". Erstaunlich: Die kleinen Bären rennen zuerst zum Wassergraben und stürzen sich in die Fluten. "Ich habe sie noch nie schwimmen gesehen", sagt Tierparkleiterin Katrin Ernst erstaunt.

Dass sie in dieser Disziplin zumindest nicht besonders ausdauernd sind, stellt sich wenige Minuten später heraus. Ein Bär muss, nachdem er lange vergeblich versucht hat, wieder an Land zu krabbeln, von Norbert von Dahlen gerettet werden. Der packt das Tierchen kurzerhand am Schwanz, setzt es an Land ab und rubbelt es ab. "Ins Wasser werden sie jetzt so schnell nicht mehr gehen", sagt Ernst.

Der hintere Teil des Tierparks, der nach dem Auszug der Braunbären vor knapp zwei Jahren etwas verwaist war, soll durch die Ansiedlung der Nasenbären wiederbelebt werden. Zumindest kurz- oder mittelfristig. Langfristig soll das alte Gehege komplett renoviert werden. Doch für so eine Maßnahme kommen "locker drei bis vier Millionen zusammen", sagt Katrin Ernst. Dafür müssen viele Spenden gesammelt werden - und das dauert. Deswegen gibt es nun erstmal eine Zwischenlösung.

Baumstämme, Rindenmulch, Seile und Tonnen verschönern nun das kahle Betongehege. Da alle Materialien aus dem Bestand des Tierparks stammen, war der Umbau mit nur sehr geringen Kosten verbunden. Neben den vier Nasenbären sollen in ein paar Wochen auch die Waschbären hier einziehen. Beide Arten waren vorher im vorderen Teil des Parks bei den Luchsen und dem Ozelot untergebracht. In diese Gehege sollen nun die Landschildkröten und eventuell eine Marderart einziehen.

(RP)
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