Mönchengladbach Trödelmarkt erweckt die Altstadt zum Leben

Mönchengladbach · Die ideenreiche Veranstaltung der Altstadtinitiative lockte gestern tausende Besucher an die Waldhausener Straße.

 Tausende Besucher machten sich gestern in Mönchengladbach auf die Suche nach origineller Trödelware, künstlerischen Schätzen und leckerem Essen.

Tausende Besucher machten sich gestern in Mönchengladbach auf die Suche nach origineller Trödelware, künstlerischen Schätzen und leckerem Essen.

Foto: Hans-Peter Reichartz

Es war eine ungewöhnlich lebhafte Szenerie, die sich gestern von 11 bis 17 Uhr im Herzen der Altstadt bot. Tausende Studierende, Ehepaare und junge Familien flanierten bei traumhaften Frühlingswetter mit Sonnenbrillen und einem fröhlichen Lächeln im Gesicht über die mit roten Girlanden geschmückte Waldhausener Straße, die zahlreiche charmante und originelle Schätze am Wegesrand bereithielt.

Dort, wo später die Nachtschwärmer der Stadt in den Bars und Clubs den Monat Mai begrüßen sollten, waren 89 kleine, liebevoll hergerichtete Stände aufgebaut, die alles boten, was das Trödlerherz begehrt. Ob pinke Spielzeugschlösser, rustikale Retro-Schätze oder Schallplatten: Die farbenfrohen Tische und Körbe der entspannten Verkäufer hatten allerlei Außergewöhnliches im Angebot. Neben Stofftieren und literarischen Klassikern fanden so auch ganze Bienenwaben aus der Imkerei am Nordpark oder Siebdruck-Werke von Künstler Heiner Schmidt aus dem Blauen Haus ein neues Zuhause.

Grund für das bunte Treiben am Sonntagnachmittag war der Altstadt-Trödel, den die Initiative Altstadt Mönchengladbach nach dem erfolgreichen Start im September zum zweiten Mal ins Leben rief. "Unser Wunsch ist es, die Menschen hier im Zentrum wieder zusammenzubringen. Es ist einfach schön, die Altstadt um diese Uhrzeit so voll zu sehen", sagte Veranstalter Ingo Habscheidt. Norbert von Dahlen von der Kulturküche ergänzte: "Viele fleißige Menschen haben mitgeholfen. Das schafft Verbindungen im Viertel."

Wie geglückt die Idee eines gemütlichen Straßenfestes für die ganze Familie war, zeigte die nachbarschaftliche Atmosphäre, die überall zu spüren war. Während vor der Hensen-Brauerei der Duft frisch gegrillter Bratwürste in der Luft lag, lud die Terrasse der Kulturküche mit Liegestühlen und den Klängen von Haus- und Hof-DJ Barila Funk zum Entspannen ein. Emily Wesolowski, Praktikantin im Waldhaus 12, machte sich unterdessen mit einer Schreibmaschine im Gepäck auf die Suche nach den spannenden Altstadt-Geschichten der Besucher. Vor den Trödel-Ständen wurde derweil um die besten Kleidungsstücke gefeilscht, die kurzerhand die Türen und Fenster der Altstadt-Häuser in Szene setzten. Auch die beiden Studentinnen Katharina Hieber und Sina Borczyk konnten so neue Lieblingsstücke ergattern. Wie sie den Altstadt-Trödel in Erinnerung behalten werden? "Als den ersten schönen Frühlingstag des Jahres, an dem die Stadt wirklich lebendig war." Wenn das nicht nach einem gelungenen Beweis für das Potenzial der Altstadt klingt.

(RP)
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