Mönchengladbach-Fanzug Polizei fahndet nach sexuellem Übergriff nach 30-Jährigem

Mönchengladbach · Nach dem mutmaßlichen sexuellen Übergriff auf eine 19-Jährige in einem Fanzug von Borussia Mönchengladbach sucht die Polizei den Tatverdächtigen. Hunderte Fans wurden noch am Zug kontrolliert. Doch erst später bekamen die Ermittler den Hinweis auf einen 30-Jährigen aus Mönchengladbach.

Polizisten am Sonderzug der Gladbach-Fans.

Polizisten am Sonderzug der Gladbach-Fans.

Foto: Hans-Peter Reichartz

Von dem 30-Jährigen und seinem Opfer sei ein Foto im Zug gemacht worden, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums in Mönchengladbach am späten Sonntagabend. Das Foto wurde der Polizei demnach aber erst nach den Massenkontrollen an Bahnhöfen in Hessen, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen zugespielt.

Die Personalien des Verdächtigen seien der Polizei bekannt. Die "Bild"-Zeitung hatte zuerst berichtet. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur handelt es sich bei dem Verdächtigen um einen Deutsch-Polen, der auch beide Staatsbürgerschaften hat.

Der Verdächtige sei bislang noch nicht festgenommen worden, hieß es am Montagmorgen bei der Polizei. "Wir kennen seinen Aufenthaltsort nicht", sagte ein Sprecher der Polizei am Montag. Man habe noch keine heiße Spur.

In dem Zug befanden sich Fußballfans auf der Rückreise vom Spiel Bayern München gegen Borussia Mönchengladbach am Samstagabend. Die 19 Jahre alte Frau wurde am frühen Sonntagmorgen von der Polizei im hessischen Flörsheim am Bahnhof in Empfang genommen, kurz befragt und in eine Wiesbadener Klinik gebracht. Ausführlich vernommen wurde sie laut Polizei noch nicht. "Wir haben veranlasst, dass sie vernommen wird, sobald sie dazu fähig ist", sagte ein Sprecher.

Die Bundespolizei sammelte danach an mehreren Bahnhöfen die Personalien aller 750 Passagiere. Die Staatsanwaltschaft Wuppertal übernahm die Ermittlungen.

Die Gladbacher Fanszene reagierte entsetzt. "Das ist ein entsetzlicher Vorfall, den wir natürlich verurteilen. Wir hoffen, dass der Täter ermittelt und zur Rechenschaft gezogen wird. Es ist eine Schande, dass Borussia mit einer solchen Tat in Verbindung gebracht wird", wurde Borussias Geschäftsführer Stephan Schippers auf der Internetseite des Vereins am Sonntag zitiert. "Wenn wir als Verein in irgendeiner Form bei der Aufklärung der Tat mithelfen können, werden wir das selbstverständlich tun."

(gap/lsa/lnw)
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