Mönchengladbach Umfrage: Viele Kunden schätzen die verkaufsoffenen Sonntage

Mönchengladbach · Gestern Nachmittag war es wieder voll in den Geschäften in der Gladbacher City. Für Einzelhändler ist das sonntägliche Shoppen ein wichtiges Instrument gegen die Konkurrenz aus dem Internet.

 Trotz miesen Wetters: Gestern beim verkaufsoffenen Sonntag war die Hindenburgstraße voll.

Trotz miesen Wetters: Gestern beim verkaufsoffenen Sonntag war die Hindenburgstraße voll.

Foto: Ilgner

Viermal im Jahr dürfen die Geschäfte im Gladbacher Zentrum ihre Türen auch an Sonntagen für die Kunden öffnen. Immer wieder gibt es Diskussionen um den verkaufsoffenen Sonntag. Ist er für die Bürger wichtig, nutzen sie ihn gezielt zum Einkauf? Oder kann man seine Einkäufe auch unter der Woche erledigen? Wie sieht es beim Einzelhandel aus? Stimmt der Umsatz, und ist der Sonntag wichtig, um die Kaufkraft in der Stadt zu halten?

Peter Kloth und seine Begleiterin sind zum ersten Mal an einem Sonntag zum Einkaufen in der Mönchengladbacher Innenstadt. "Von mir aus könnte man den Sonntag ganz abschaffen. Was man in der Woche sonst nicht erledigt bekommt, braucht man am Sonntag auch nicht", sagt er. Er und seine Frau nutzen den Tag nicht speziell zum Einkauf, sondern machen sich ein Bild von den Geschäften. "Wir sind doch überrascht, wie viel Leerstand hier auf der Hindenburgstraße ist", sagt Peter Kloth.

Anders sieht es Sabine Lousberg-Cirowic: "Gerade in der Vorweihnachtszeit finde ich den verkaufsoffenen Sonntag gut. Allerdings sollte man sich auf die vier beschränken", betont sie. Guido Gellrich hat auch die Seite der Verkäuferinnen im Blick: "Für die Besucher ist es schön, aber für die, die arbeiten müssen, ist es natürlich nicht so toll", sagt er. Der verkaufsoffene Sonntag ist für ihn auch ein Instrument für den stationären Einzelhandel, dem Onlinehandel Konkurrenz zu machen, allerdings ist er ein wenig skeptisch, ob das funktionieren kann. Sabine Kuch, Inhaberin vom Haus der Braut an der Hindenburgstraße, ist fest davon überzeugt, dass der Sonntag als Instrument des Einzelhandels gegen den zunehmenden Onlinehandel funktioniert. "Beim Sonntag geht es darum, Erlebnisse zu schaffen, wie zum Beispiel eine Modenschau. Das macht den stationären Einzelhandel aus. Da kann man eine Abgrenzung zum Internet schaffen. Daher ist der Sonntag auch immer ein Informationstag für uns. Der Sonntag ist gut für uns, weil hier die ganze Familie mitkommen kann. Wenn man den Sonntag abschaffen will, müsste das gesamtpolitisch entschieden werden. Eine Abschaffung auf kommunaler Ebene schadet dem lokalen Einzelhandel.", sagt sie.

Murat Altun, Verkäufer in der Galeria Kaufhof ist ein richtiger Fan von den Sonntagen: "Die Sonntage sind wichtig für den Einzelhandel. Und das Haus ist voll", sagt er und strahlt. Annika Peters outet sich ebenfalls als Fan des sonntäglichen Shoppens in den Geschäften. "Ich gehe gerne bummeln, wenn verkaufsoffen ist. Heute bin ich mit meiner Familie aus Belgien unterwegs", erzählt sie.

Das Team von Juwelier Christ ist nicht ganz überzeugt, findet die Sonntagsöffnung aber gerade im Dezember wichtig. "Da haben alle Zeitnot", sind sie sich einig. Auch an diesem Sonntag sind gegen Nachmittag die Geschäfte gut gefüllt und viele Familien mit Kindern nutzen den Tag zum gemeinsamen Ausflug oder Erledigungen. Das sieht auch Stefan Wimmers, Vorsitzender des Citymanagements Mönchengladbach: "Die Stadt ist voll, auch wenn wir nicht viel Werbung gemacht haben. Solche Tage sind für den Einzelhandel gut, weil da alle Zeit haben. Da sind auch Entscheidungsträger dabei." Fazit: Sonntagsöffnung bleibt ein sensibles Thema, aber ein gutes Angebot für den Kunden und ein wichtiges Instrument für den lokalen Einzelhandel.

(eba)
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