Mönchengladbach Und ab jetzt wird in Rheydt auch gespielt

Mönchengladbach · Die Modellprojekt "Soziale Stadt Rheydt" wird zur "Bespielbaren Stadt": Auf fünf Spielinseln gibt es Geräte zum Klettern, Hüpfen und Balancieren. Kinder aus vier Rheydter Schulen haben den Spielplatzplanern dafür wichtige Tipps gegeben.

Wenn in diesen Tagen die fünf Mini-Spielplätze in der Rheydter City endgültig fertig sind, dann dürfen sich Kinder mehrerer Rheydter Schulen auf die Schulter klopfen: Sie haben den Planern Anregungen und Tipps gegeben, welche Spielgeräte sie sich wünschen. Zum Beispiel Balancierstangen, bunte Klettersteine, etwas zum Durchkriechen, zum Hüpfen, zum Klettern, zum Schaukeln. Kinder der Grundschulen Pahlkestraße und Waisenhausstraße, vom Hugo-Junkers-Gymnasium und von der Förderschule Wilhelm-Strauß-Straße sind die "Erfinder". Das Dortmunder Planungsbüro "Stadt-Kinder" hat die damaligen Vorschläge in eine Form gebracht und - wie es so schön heißt - "passgenaue Konzepte für die Zielgruppe" entwickelt.

Die Dortmunder Planer setzten damit das fort, was das gesamte Projekt "Soziale Stadt Rheydt" ausgezeichnet hat. Denn anders als in vielen Projekten stand von Anfang an der Bürger im Mittelpunkt: Die Workshops, die regelmäßigen Treffen im Stadtteilbüro und intensive Kontakte mit Geschäftsleuten und Institutionen kennzeichneten den Planungsprozess, den der renommierte Dortmunder Stadtplaner Professor Kunibert Wachten eingeleitet hat.

Mehr als 20 Millionen Euro aus EU-, Bundes- und Landes-Fördertöpfen landeten in Rheydt, die Stadt musste sich "nur" mit einem Anteil von 20 Prozent beteiligen. Die Veränderungen sind sichtbar: Das Pahlkebad ist saniert, der Hugo-Junkers-Park wurde neu gestaltet, der Rheydter Marktplatz ebenso. Auch Marienplatz, Harmoniestraße und Bahnhofstraße wirken deutlich harmonischer.

Die Spielinseln gehören mit zu den letzten Investitionen der Sozialen Stadt Rheydt. Rund 350 000 Euro standen dafür zur Verfügung. Und vieles, was die Rheydter Kinder empfohlen hatten, wurde am Ende verwirklicht. Die Bezirksvertretung Rheydt hat die Standorte für die - so die offizielle Bezeichnung - Spiel- und Bewegungsstätten ausgesucht. Hier sind sie, und das bieten sie:

Im rückwärtigen Bereich der Marienkirche und der Mayerschen Buchhandlung ist eine Spielstation eingerichtet, die mit einem überdimensionalen Bücherstapel, Büchertunnel und Bücherlöchern aufwartet. Alle Spielgeräte drehen sich um das Thema Buch.

Am Neumarkt zwischen dem Karstadt-Gebäude und dem Rathaus Rheydt bilden unterschiedlich hohe Betonblöcke eine dreizeilige Bewegungskante zum Balancieren. Sie ersetzen die frühere Betoneinfassung. An den Rändern sind Sitzgelegenheiten entstanden.

Hier können Kinder, Jugendliche und Erwachsene ihre Geschicklichkeit unter Beweis stellen. Die Spielelemente bestehen aus Holz und Metall und lassen aufgrund ihrer geringen Höhe den Blick auf die Marienkirche frei. Ergänzt ist der Bewegungsbereich durch drei breite Hockerbänke.

Auf der Dreiecksfläche ist die Idee des Stangenwaldes umgesetzt worden. Fruchtsäfte und Cocktails standen für die Gestaltung der Spielstation Pate. Stilisierte Obstscheiben aus Holz und Becher, aus denen Strohhalme herausragen, bestimmen das Bild. Auf umgeknickten Strohhalmen kann balanciert, geklettert und von Scheibe zu Scheibe gehüpft werden. Der Boden ist aus Fallschutzgründen mit einem Gummigranulat belegt. Für Eltern und Zuschauer gibt es einen loungeartigen Sitzbereich ähnlich einem "Stadtsofa".

Auf den sechs wellenförmigen Randeinfassungen können Kinder laufen und balancieren. Zusätzlich gibt es zwei "Schiffstelefone" aus Edelstahltrichtern.

(RP)
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