Mönchengladbach Unfallfahrer im Gefängnis

Mönchengladbach · Die Polizei hat den Mann festgenommen, der einen Radler lebensgefährlich verletzt und anschließend am Straßenrand liegengelassen haben soll. Wegen versuchten Mordes sitzt er nun in Untersuchungshaft.

Der tödliche Unfall mit Fahrerflucht am vergangenen Mittwoch auf der Gladbacher Straße ist geklärt: Die Polizei meldete gestern die Festnahme eines dringend Tatverdächtigen. Der Mann wurde einem Richter vorgeführt, der ihn wegen versuchten Totschlags in Untersuchungshaft schickte.

Genaueres zu den Umständen des Ermittlungserfolgs wollen Polizei und Staatsanwaltschaft erst heute bekanntgeben. Nur so viel verriet Polizeisprecher Willy Theveßen: "Der Mann kommt aus Mönchengladbach."

Tiefe Betroffenheit

Der Fall hatte in der Öffentlichkeit tiefe Betroffenheit ausgelöst. Ein 26 Jahre alter Fahrradfahrer aus Aachen war am Mittwoch auf der Gladbacher Straße mit einem Auto kollidiert. Der Fahrer des Wagens flüchtete und ließ den lebensgefährlich Verletzten einfach zurück. Ein Paar fand das Unfallopfer gegen 0.50 Uhr am Straßenrand liegend. Zu dem Zeitpunkt war der junge Fahrradfahrer noch ansprechbar. Die Ersthelfer fragte er noch, ob er nun sterben müsse. Rund vier Stunden später erlag er im Krankenhaus seinen schweren inneren Verletzungen.

Die Polizei bildete noch am Unfalltag die 14-köpfige Ermittlungskommission "B 57", die mehrere öffentliche Fahndungsaufrufe startete. "Der Fall stieß auf breites Interesse. Es gingen ungewöhnlich viele Hinweise aus der Bevölkerung ein", sagt Theveßen. So seien die Ermittler auch am Wochenende im Einsatz gewesen, um weitere Anrufe entgegenzunehmen. Und die gab es auch am Samstag, nachdem die Staatsanwaltschaft am Freitag eine Belohnung von 1500 Euro für Hinweise ausgesetzt hatte, die zur Ergreifung des Täters führen.

Aufgrund des hohen Fahndungsdruckes hatten die Ermittler zunächst gehofft, der Unfallfahrer werde sich vielleicht selbst der Polizei stellen. "Das hat er nicht getan", sagt Theveßen. Erst die Auswertung von Spuren und Anhaltspunkten habe die Polizei zum Tatverdächtigen geführt. Der Polizeisprecher: "Hinweise aus der Bevölkerung haben ganz entscheidend dazu beigetragen, dass der Mann festgenommen werden konnte."

Drei Tage hatte die Polizei intensiv ermittelt. Dabei waren auch mehrere Autos vom Typ Mercedes Sprinter und VW Crafter sichergestellt und untersucht worden. Teile dieses Fahrzeugtyps hatte die Spurensicherung am Unfallort gefunden.

(RP)
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