Mönchengladbach Uraufführung mit Stück gegen Kopfschmerz

Mönchengladbach · Die Niederrheinischen Sinfoniker bauen ihr Programm aus: In der nächsten Spielzeit gibt es sechs Sonderkonzerte.

André Parfenov, Hauspianist des Theaters und Korrepetitor, bringt in dieser Woche zur Ensemblia ein selbstkomponiertes Klavierstück zur Uraufführung. Doch schon hat der russisch-deutsche Musiker ein größeres Opus, ein Violinkonzert, so gut wie fertig. "Wir werden die Uraufführung im 2. Sinfoniekonzert der neuen Saison realisieren", verkündete gestern Generalmusikdirektor (GMD) Mihkel Kütson. Parfenov hatte den Auftrag, eine Violinsonate für den Verein "Clusterkopfschmerz" zu komponieren. "Daraus ist nun ein komplettes Violinkonzert geworden", berichtet Kütson. Und beeilt sich anzufügen: "Es ist kein Werk, durch das man Kopfschmerzen bekommt, sondern im Gegenteil eines, das Kopfschmerzen vertreiben kann." Die Aufführungstermine: 14. Oktober, Konzertsaal des Theaters, und 15. Oktober, Kaiser-Friedrich-Halle. Solist ist Konzertmeister Philipp Wenger.

Seine vierte Spielzeit als Musikdirektor des Orchesters am Niederrhein eröffnet Kütson bereits am 26. August. Das 1. Sinfoniekonzert (Siko) eröffnen die Niederrheinischen Sinfoniker mit dem Siegfried-Idyll von Wagner und schließen es ab mit Haydns "Londoner" Sinfonie (Nr. 104). Dazwischen erklingt Edward Elgars Cellokonzert e-Moll; Solistin ist die niederländische Cellistin Quirine Viersen.

Nach dem Ausflug nach England folgt im 2. Siko Romantisches: "Die Waldtaube" heißt die Tondichtung von Antonín Dvořák; auf den Parfenov in der Konzertmitte folgt sodann Schumanns 2. Sinfonie.

Sozusagen "acht Jahreszeiten", scherzt der GMD, laufen im 3. Siko ab - zunächst "Le quattro stagioni" von Vivaldi, hernach Astor Piazzollas "Die vier Jahreszeiten von Buenos Aires". In der Bearbeitung des ursprünglichen Quintetts für Violine solo und Streichorchester übernimmt der aus St. Petersburg stammende Kirill Troussov neben dem Dirigat auch den Solopart. Bereits im Dezember also zeichnet sich ab, dass die Violine als Soloinstrument bei dieser Konzertreihe dominiert. Im 6. Siko ist mit Liza Ferschtman eine weitere Geigerin zur Stelle.

Siko Nummer 4 leitet Kapellmeister Alexander Steinitz mit Werken von Lutoslawski, Chopin und Ottorino Respighi. Solist im Klavierkonzert Nr. 2 von Chopin ist der Koreaner William Youn. Im 5. Siko begegnet ein "junger Bekannter". Bereits im Vorjahr gastierte der phänomenale Schlagzeuger Alexej Gerassimez in Krefeld und Mönchengladbach. Diesmal will er mit James MacMillans Schlagzeugkonzert mit dem Untertitel "Veni, veni, Emmanuel" brillieren. Das Finale (Siko 7) bringt an zwei Spielterminen (je einer in Krefeld und Gladbach) wieder Kinder und Jugendliche als Partner des Orchesters auf die Podien. Am 29. Juni heißt es für sie: "Bühne frei!" bei Mozart-Werken. Das vollständige Programm ist im neuen Konzertspielplanheft (2015/2016) zu finden, das an vielen Stellen ausliegt.

Erneut gibt es zwei Chorkonzerte: Das erste, am 19. November, leitet Kütson selbst, aufs Programm setzt er die Chor-Sinfonie "Lobgesang" von Mendelssohn. Am 16. März führt Chordirektorin Maria Benyumova in der evangelischen Hauptkirche Rheydt unter anderem Gabriel Faurés Requiem auf.

Ausgebaut werden die Sonderkonzerte. Statt bisher drei gibt es nun sechs Sonderkonzerte. Und die Kinderkonzerte werden immer zweimal hintereinander gespielt, um die Nachfrage zu bedienen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort