Mönchengladbach Van Pol vor Gericht: Keine Folgen für Roermonder Höfe
Mönchengladbach · Der niederländische Bauunternehmer Piet van Pol, der bei der Entwicklung der Roermonder Höfe auf der Bleichwiese eine zentrale Rolle gespielt hat, muss sich nun tatsächlich in seinem Heimatland vor Gericht wegen des Vorwurfs der Korruption verantworten.
Das Gericht hat das Hauptverfahren eröffnet. Schon in acht bis zehn Wochen dürfte das Urteil feststehen. Was immer die Richter in den Niederlanden entscheiden werden, hat indes keinerlei Auswirkungen auf den Fortgang des großen Baugebiets zwischen Lüpertzender und Fliethstraße in der Gladbacher Innenstadt haben. Denn van Pol ist schon seit einiger Zeit nicht mehr der eigentliche Investor, der die Millionen für das große Baugebiet beisteuert. Er war zwar an der Projektentwicklung beteiligt; die Geldgeber sind jedoch andere.
Wer am Ende die Roermonder Höfe finanziert, wird sich erst in den kommenden drei Monaten entscheiden. Offenbar hat ein Konsortium niederländischer Firmen mit Sitz in Berlin gute Aussichten. Es gibt aber nach Informationen der RP noch drei weitere Interessanten. Den Zuschlag wird der Bieter mit dem höchsten Gebot bekommen.
Etwa 160 Wohnungen sollen auf der Bleichwiese entstehen. Entlang der Lüpertzender Straße werden drei freistehende Häuser mit jeweils vier Geschossen gebaut. An der Fliethstraße gibt es einen Gebäuderiegel mit Platz für Büros, ein Gesundheitszentrum und drei Parkebenen. Außerdem gibt es eine Tiefgarage an der Lüpertzender Straße. 2300 Quadratmeter groß ist ein öffentlicher Grünzug von der Musikschule bis Flieschermühle. Das Baugebiet war mehrfach umgeplant worden. Baubeginn soll nun im Frühjahr sein.
Van Pol steht vor Gericht, weil er der Stadt Roermond ein Gebäude zu teuer verkauft haben soll. Dies sei, so die Vorwürfe, nur im Zusammenspiel mit dem damaligen Beigeordneten von Roermond, Jos van Rey, gegangen. Nach Berichten niederländischer Medien sollen Banken van Pol zuletzt Kredite verweigert haben, solange das Verfahren nicht entschieden sei. Die Gladbacher Linken hatten daraufhin gemutmaßt, van Pol fehlten möglicherweise die Mittel, um die Roermonder Höfe zu bauen. Linke und Grüne sind gegen das Bauprojekt.
