Mönchengladbach VHS-Dozenten wollen mehr Geld

Mönchengladbach · Seit zwölf Jahren sind die Stundensätze nicht erhöht worden. Im März soll es Gespräche zwischen Leitung und Lehrkräften geben. Der VHS-Leiter kann sich eine leistungsorientierte Bezahlung vorstellen.

 Chinesisch ist nur eine der vielen Sprachen, die die Gladbacher an der VHS lernen können. Rechts im Bild: das VHS-Gebäude Haus Berggarten.

Chinesisch ist nur eine der vielen Sprachen, die die Gladbacher an der VHS lernen können. Rechts im Bild: das VHS-Gebäude Haus Berggarten.

Foto: dpa, Ilgner

19,20 Euro pro Unterrichtsstunde von 45 Minuten bekommen die Lehrkräfte an der Volkshochschule Mönchengladbach für ihre Arbeit. Zu wenig, finden sie. "Wir sind schon seit etlichen Jahren unzufrieden. Und für die VHS wird es unter diesen Bedingungen schwierig, noch Leute zu finden, die dort arbeiten wollen", sagt Peter Uhler, Dozentenvertreter an der Einrichtung. Für Kursleiter, die hauptberuflich bei der VHS arbeiten, sei es kaum noch möglich, von diesem Stundenlohn ihr Leben zu bestreiten, sagt Uhler.

 Chinesisch ist nur eine der vielen Sprachen, die die Gladbacher an der VHS lernen können. Rechts im Bild: das VHS-Gebäude Haus Berggarten.

Chinesisch ist nur eine der vielen Sprachen, die die Gladbacher an der VHS lernen können. Rechts im Bild: das VHS-Gebäude Haus Berggarten.

Foto: dpa, Ilgner

Denn das Einkommen müsse zum einen versteuert werden, zum anderen müssten sich die Lehrkräfte auch noch selbst versichern. Wenn man bedenke, dass jeder Unterrichtsstunde noch rund eine Stunde Vorbereitungszeit vorangehe, sei der Lohn nicht besser als der einer Reinigungskraft. Viele Dozenten seien allerdings gut ausgebildete Akademiker, so Uhler. Die Teilnehmergebühren an der Volkshochschule waren vor kurzem erst um fünf Prozent angehoben worden.

Dr. Thomas Erler, Leiter der VHS, stimmt der Klage der Dozenten zwar generell zu, erklärt aber auch: "Unsere Honorare sind im Vergleich mit Volkshochschulen aus dem Umkreis eher überdurchschnittlich." Auch im Vergleich mit anderen Bildungseinrichtungen im Stadtgebiet sei die Bezahlung gut. "Trotzdem muss man sich nach über zehn Jahren natürlich schon fragen, ob das noch ein angemessenes Entgelt ist", sagt Erler. Eine Erhöhung sei in einer Kommune mit Haushaltssanierungsplan aber schwierig. 600 000 Euro jährlich koste die VHS schon jetzt die Bezahlung ihrer Dozenten. "Selbst wenn wir die Honorare nur um zehn Prozent erhöhen, sind das schon 60 000 Euro, die wir irgendwo her nehmen müssen."

Die VHS ist als Einrichtung budgetiert, kann also - zumindest eingeschränkt - über ein eigenes Budget verfügen. "Ich kann mir auch ein flexibles Modell vorstellen, in dem beispielsweise ein Dozent sehr erfolgreicher Kurse mehr verdient als andere Kursleiter", sagt Erler. Das Problem dabei: ein erhöhter Verwaltungsaufwand. "Wir haben rund 700 Kurse pro Semester. Bei jedem einzelnen müsste dann geprüft werden, wie erfolgreich er ist."

Der städtische Kultur- und Bildungsdezernent Dr. Gert Fischer kennt das Problem. "Ich weiß, dass es Gespräche über dieses Thema gibt", sagt er. Die Volkshochschule in Mönchengladbach sei im Vergleich zu Einrichtungen in anderen Städten wirtschaftlich sehr erfolgreich. "Wir haben einen sehr hohen Grad der Kostendeckung", sagt er. Im Rahmen der Budgetierung müsse nun intern eine Lösung für das Honorarproblem gefunden werden. Laut Einrichtungsleiter Thomas Erler soll es nach Karneval erneut Gespräche zwischen der Volkshochschul-Leitung und den Dozenten geben.

(RP)
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