Serie (k)ein Tipp Für Die Tonne (2/8) Viele Helfer für die Biotonne

Mönchengladbach · Was es mit den Löchern in der Biotonne auf sich hat und warum gekochte Speisereste und Brot nichts in der braunen Tonne zu suchen haben, erklären wir im zweiten Teil unserer Serie in Zusammenarbeit mit der Stadtbetriebstochter GEM.

 Natron in der Biotonne absorbiert unangenehme Gerüche, und wenn Deckel und Tonnenrand mit Essig abgewischt werden, schützt das vor Fliegen.

Natron in der Biotonne absorbiert unangenehme Gerüche, und wenn Deckel und Tonnenrand mit Essig abgewischt werden, schützt das vor Fliegen.

Foto: GEM

Abfälle aus der Biotonne sind viel zu wertvoll, um sie einfach wegzukippen. Deswegen kompostiert man sie selbst oder sammelt sie bequem in der Biotonne. Denn aus Laub, Grasschnitt oder Kartoffelschalen entsteht wertvolle Komposterde.

Die gesammelten Abfälle aus den Gladbacher Biotonnen gelangen in eine Kompostierungsanlage in Korschenbroich und dort zuerst auf einem Förderband. "Messer vom Kartoffelschälen oder Plastiktüten werden dann aussortiert", sagt Ute Kempin, Abfallberaterin der GEM, Tochter des Stadtbetriebs Mönchengladbach AöR.

Anschließend wird alles grob geschreddert, mit Grünschnitt vermengt und in Hallen aufgehäuft. Hier lassen sich Feuchtigkeit und Wärme regulieren, was die Zersetzung beschleunigt. "Jetzt beginnen die vielen Bakterien mit der Arbeit und sorgen für die Verrottung des Bioabfalls", sagt Kempin. Weil die Bakterien Sauerstoff benötigen, werden die Haufen in der Kompostierungsanlage regelmäßig umgeschichtet. "Die Biotonnen haben aus diesem Grund kleine Löcher an der Seite", sagt Kempin. Das sorgt für frische Luft in der Tonne.

Wärme beschleunigt den Abbauprozess - und die Geruchsbildung. Der Tipp für Zuhause: "Die Biotonne immer in den Schatten stellen. Vielleicht in die Garage oder spezielle Müllschränke", sagt Kempin. Steht die Tonne kühl, ist der erste Schritt gegen Mief und krabbelnde Bewohner getan. Eine dünne Lage Zeitungspapier am Boden der Tonne bindet zusätzlich Feuchtigkeit und Gerüche. Ein Hausmittel ist Natron. Streut man den Boden der Biotonne großzügig damit ab und lässt die leere Tonne einige Tage stehen, absorbiert das Pulver Gerüche. Das funktioniert bei allen Abfallbehältern aus Kunststoff.

Zur Pflege der Biotonne hat Kempin einen Tipp: "Die leere Tonne sollte man mit Wasser ausspülen. Das schwemmt Rückstände und Eier von Maden und Fliegen aus." Wischt man Deckel und Tonnenrand mit einem in Essig getränkten Lappen ab, schützt das vor Fliegen. Zum Trocknen stellt man die Tonne einfach auf den Kopf. Wieder aufgestellt muss der Deckel geschlossen bleiben, damit keine Schädlinge in die Tonne gelangen. Zusätzlich kann ein altes Fliegengitter oder eine ausgediente Gardine über die Tonnenöffnung gestülpt werden.

Gekochte Speisereste oder altes Brot haben in den Gladbacher Biotonnen nichts zu suchen. "Diese Stoffe sind in der Kompostierungsanlage, wo unsere Abfälle landen, kontraproduktiv", sagt Kempin. Sie würden dazu führen, dass die Abfälle verfaulen. "Wir wollen aber erreichen, dass Bioabfälle verrotten und frische Komposterde entsteht", erklärt Kempin den Unterschied. Nach zirka acht Wochen sind die Abfälle in der Kompostierungsanlage umgewandelt und kommen als Komposterde zum Einsatz. Weil das in der optimierten Anlage so schnell geht, dürfen kompostierbare Tüten aus Stärkemehlen in Mönchengladbach nicht in die Biotonne. Der Bio-Müllbeutel ist zwar kompostierbar, jedoch dauert es zu lange, bis er verrottet ist.

(RP)
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