Mönchengladbach Vier neue Windräder geplant

Mönchengladbach · Südlich des Hardter Waldes und nördlich des Buchholzer Waldes sollen jeweils zwei Windkraftanlagen errichtet werden. Energieversorger NEW will die betroffenen Bürger frühzeitig über das Vorhaben informieren.

Bei Wanlo drehen sie sich im und nach dem Wind. Und auch von Hardt aus sind sie zu sehen: Windräder, die dazu beitragen, dass Energie aus der Luft in Strom verwandelt wird. Jetzt hat der Energieversorger NEW eine Potenzialuntersuchung im Westteil der Stadt in Auftrag gegeben. Fachleute vom Ingenieurbüro BMR Energy Solutions machten sich auf die Suche nach zusätzlichen Flächen für die Aufstellung von Windkraftanlagen. Und sie wurden fündig. Auf einer Fläche südlich vom Hardter Wald und auf einem Areal nördlich des Buchholzer Waldes könnten in den nächsten zwei bis drei Jahren jeweils zwei Windkrafträder errichtet werden.

"Die vier Windkraftanlagen würden bis zu 15 bis 20 Millionen Kilowattstunden erzeugen", berichtete NEW-Vorstandsmitglied Dr. Rainer Hellekes den Mitgliedern der Bezirksvertretung West. Mit dieser Energie könnten 2000 bis 3000 Vier-Personen-Haushalte versorgt werden. Die CO2-Einsparung läge bei 10 000 bis 15 000 Tonnen im Jahr. Die etwa 150 Meter hohen Windkrafträder müssen einen vorgeschriebenen Mindestabstand zur Wohnbebauung haben. Südlich des Hardter Waldes betrüge dieser jeweils 500 Meter zur Ortschaft Herdt und zu zwei einzelnen Gehöften. Im Bereich des Bucholzer Waldes würden die Anlagen 500 Meter von Hilderath und Baum und 750 Meter von Griesbarth und Wickrathhahn entfernt errichtet.

Derzeit werden auf dem gesamten Stadtgebiet lediglich 3,4 Prozent der benötigten Strommenge regenerativ erzeugt. "Durch die neuen Windkraftanlagen würde sich dieser Anteil auf rund fünf Prozent erhöhen", sagte Hellekes. "Das wäre ein wichtiger Beitrag zur Erreichung der von der Bundesregierung bis 2020 gesteckten Klimaschutzziele." Im Osten der Stadt sei die Wohnbebauung so dicht, dass es dort keine Möglichkeiten für neue Anlagen gebe.

Die Bezirksvertreter wurden von den Ausführungen des NEW-Chefs überrascht. "Wir haben uns vor Jahren darauf geeinigt, dass wir neben Hardt und Wanlo keine weiteren Windvorrangflächen ausweisen wollen", monierte CDU-Sprecher Rainer Kühn. Warum die Schutzabstände zur Wohnbebauung zu manchen Orten nur 500, zu anderen 750 Meter betrage, wollte Kühn auch wissen. "Die Antwort war ziemlich nebulös", sagte er nach der Sitzung.

"Wir sollten uns darum bemühen, die Wertschöpfung aus regenerativer Energie in der Stadt zu lassen und nicht in andere Bereiche zu geben", sagte Ralf Hellekes. Damit spielte er auf die Biogasanlage an, die in Wanlo gebaut werden sollte, was letztlich am massiven Bürgerprotest scheiterte. Deshalb werden seit Mittwoch, 29. August, Flyer an alle betroffenen Haushalte verteilt. Und die Bürger sollen schon in der kommenden Woche über das Vorhaben informiert werden.

(RP/rl)
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