Mönchengladbach Schwedische Brautkleider aus Gladbach

Mönchengladbach · Sanna Lindström hat sich im Vietnam-Urlaub in einen Mönchengladbacher verliebt. Eine Begegnung, die ihr Leben veränderte: Eigentlich wollte sie Ärztin werden. Jetzt entwirft sie Brautmode und wird damit demnächst in der Vox-Show "Zwischen Tüll und Tränen" zu sehen sein.

 Mit ihrem eigenen Kleid fing es an: Weil Sanna Lindström sich von der Masse der Kleider überfordert fühlte, entwarf sie ihr Brautkleid einfach selbst. Das kam so gut an, dass sie inzwischen auch für andere Bräute Mode designt. Auch Stars sind darunter.

Mit ihrem eigenen Kleid fing es an: Weil Sanna Lindström sich von der Masse der Kleider überfordert fühlte, entwarf sie ihr Brautkleid einfach selbst. Das kam so gut an, dass sie inzwischen auch für andere Bräute Mode designt. Auch Stars sind darunter.

Foto: Detlef Ilgner

Ihren Stil beschreibt Sanna Lindström als "typisch schwedisch". Das Typische daran ist nicht etwa der skandinavische Designminimalismus - nein, schließlich geht es um Brautmode, die Kleider von Sanna Lindström sind märchenhaft, zauberhaft, traumhaft. Und so fing es auch an. Mit ihrem eigenen Traum vom weißen Kleid.

Und den Träumen vieler junger Frauen, die gedanklich mit einem nicht weniger traumhaften Prinzen durch einen Ballsaal schweben, die Schleppe im Luftzug flattern lassen, die neidischen Blicke der Schwestern auf sich ziehen, bis es Mitternacht schlägt.

Mit diesen Bildern lässt sich Geld verdienen. "Ich habe die richtige Entscheidung getroffen", sagt Sanna Lindström, die eigentlich Ärztin werden wollte. Jetzt designt sie Hochzeitskleider für Frauen, die eine Märchenhochzeit feiern wollen.

Weil die junge Schwedin partout kein Kleid für die eigene Hochzeit finden konnte, hat sie es kurzentschlossen einfach selbst entworfen. Geschneidert hat es dann ihre Freundin Julia, nach der später auch das Kleid benannt wurde, als es einen Namen bekommen musste. Denn das Hochzeitsfoto kam auf Facebook so gut an, dass die 27-Jährige sich zum Gründen entschloss. "Ich habe so viele Anfragen bekommen, wo ich mein Kleid gekauft habe", sagt Sanna Lindström.

 Inzwischen designt sie auch für andere Bräute. Auch Stars sind darunter.

Inzwischen designt sie auch für andere Bräute. Auch Stars sind darunter.

Foto: Sanna Lindström

Also hat die Schwedin ihren Lebensplan geändert. "Ich habe nach Produzenten gesucht und mehr Kleider entworfen." Im Februar ging Sanna Lindström dann mit ihrem kleinen Label an den Start. Anfassen, anprobieren und kaufen kann man ihre Kleider im Showroom in Ratingen, Lintorfer Straße 25. Entworfen werden die Kleider in ihrer Dachgeschosswohnung in der Gladbacher Innenstadt. Die Möbel im Shabby-Chic-Design hat sie teilweise selbst gebaut. Viel weiß, viel Licht, viel romantisches Bullerbü.

Ein Stil, der ankommt. Demnächst wird die Mönchengladbacherin mit ihren Kleider auch in der Vox-Hochzeitssendung "Zwischen Tüll und Tränen" zu sehen sein. Die Sequenz wurde bereits gedreht. Wann sie ausgestrahlt wird, ist noch nicht bekannt. Nur so viel: "Alles war sehr realistisch", sagt Sanna Lindström.

Der Privatsender ist nicht der erste, der aufmerksam geworden ist: Auch Showtänzerin Motshegetsi "Motsi" Mabuse, bekannt aus der RTL-Show "Let's Dance", haben es die Kleider angetan. Zu ihrer Sommerhochzeit auf Mallorca trug sie ein Brautkleid von Sanna Lindström. Für die 27-Jährige ein weiterer Erfolg, an dem ihr Ehemann nicht unbeteiligt ist. Der war nämlich selbst mal kurz fast berühmt und ist in der Branche noch ganz gut vernetzt: Der gebürtige Korschenbroicher Simon Gincberg (31) war 2008 Kandidat bei "Deutschland sucht den Superstar". Im Vietnam-Urlaub hat er die schöne Schwedin kennengelernt. Heute sorgt er dafür, dass sie durchstarten kann.

In ihr Tagebuch hat Sanna Lindström geschrieben: "Eines Tages werde ich in die Stadt gehen und Hochzeitskleider designen." Dass diese Stadt nun Mönchengladbach geworden ist, findet die gebürtige Schwedin gut. "Ich fühle mich sehr wohl hier", sagt sie. Ihre Familie in Uppsala, 70 Kilometer von Stockholm entfernt, besuche sie regelmäßig. Und Weihnachten, damit ist auch der Ehemann einverstanden, wird immer in Schweden gefeiert.

Ideen für ihre Entwürfe bekommt die Designerin auch von den Kundinnen. Im Herbst möchte sie ihre Kollektion von neun auf 20 Kleider aufstocken. Viel Spitze, Herzausschnitt und ein extravaganter Rücken sei gerade angesagt. Genäht wird in Ländern der EU. Auch das ist der 27-Jährigen wichtig: "Ich muss sicherstellen, dass die Qualität stimmt. Und das geht am besten, wenn ich schnell vor Ort sein kann."

Wer sich für die Kleider von Sanna Lindström interessiert, kann bei ihr einen Termin im Ratinger Showroom vereinbaren. Eine Pauschale, wie das in anderen Brautläden üblich ist, müsse man bei ihr aber nicht zahlen. Auch das ist Teil des Konzepts: individuelle Beratung und eine Designerin, die jede Braut so leidenschaftlich berät, als ginge es um ihre eigene Hochzeit.

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