Mönchengladbach Vituspark steht für nachhaltiges Bauen

Mönchengladbach · Bei den zweiten Mönchengladbacher Wohnungsgesprächen referierten Fachleute zum Thema "Nachhaltigkeit als Trend der Immobilienwirtschaft". Es ging um ökologische, ökonomische und soziale Aspekte beim Bauen.

 Der erste Bauabschnitt ist fertig: Das Baugebiet "Vituspark" stand bei den zweiten Mönchengladbacher Wohnungsgesprächen beispielhaft für das Thema "Nachhaltigkeit als Trend der Immobilienwirtschaft". Der Architekt und Stadtplaner Dr. Burkhard Schrammen stellte dazu Haustypen vor.

Der erste Bauabschnitt ist fertig: Das Baugebiet "Vituspark" stand bei den zweiten Mönchengladbacher Wohnungsgesprächen beispielhaft für das Thema "Nachhaltigkeit als Trend der Immobilienwirtschaft". Der Architekt und Stadtplaner Dr. Burkhard Schrammen stellte dazu Haustypen vor.

Foto: Isabella Raupold

Die Resonanz war groß. 90 Teilnehmer kamen - nicht nur aus Mönchengladbach, sondern auch aus der Region und den Nachbarstädten - zu den zweiten Mönchengladbacher Wohnungsgesprächen, zu denen die EWMG in den Borussia-Park eingeladen hatte. Zum Thema "Nachhaltigkeit als Trend der Immobilienwirtschaft" referierten Fachleute aus verschiedenen Disziplinen über ökologische, ökonomische und soziale Aspekte im Wohnungsbau.

Dr. Ulrich Schückhaus, Geschäftsführender Vorsitzender der EWMG-Entwicklungsgesellschaft der Stadt Mönchengladbach, hob in der Begrüßung die positive Entwicklung der Stadt hervor. Mit einem flammenden Plädoyer für nachhaltiges Denken eröffnete Stefan Brendgen, seit 25 Jahren im Immobilienbereich tätig und erfahren in der Projektentwicklung, den Vortragsreigen. Moderiert wurde dieser von Angela Rietdorf.

Brendgen nannte Beispiele, wo große Unternehmen bereits "grüne Gebäude" anmieten. Er ist überzeugt, Nachhaltigkeit funktioniert, man muss es nur wollen. Bernhard Faller, Geschäftsführer Quaestio-Forschung & Beratung, referierte über Akzeptanz und Wirkung von Quotierungsmodellen für den geförderten Wohnungsbau. Der neue Baudezernent Gregor Bonin zeigte sich allerdings in der anschließenden Fragerunde überzeugt, dass eine solche Quotierung der Stadt Düsseldorf nicht gut täte. Davon würden jedoch die Nachbarstädte, wie zum Beispiel auch Mönchengladbach, profitieren. Mit Dr. Burkhard Schrammens Blick auf Nachhaltigkeit am Beispiel "Vituspark" wurde es anschaulich. Schließlich ist hier der erste Bauabschnitt fertiggestellt.

Nachhaltiges Bauen sei nicht nur auf Rendite angelegt, sondern schaffe Kapital für zukünftige Generationen und keine Altlasten, so der Architekt und Stadtplaner. Durch Raumkonzepte und Tragwerksstrukturen, die flexibel auf Umnutzung reagieren könnten, würden Immobilien zu langfristigen und wertbeständigen Kapitalanlagen, so Schrammen. Das Konzept zum Quartier berücksichtige die veränderte Lebenssituation, den demografischen Wandel. Wichtig seien daher barrierefreies Bauen, die Verwendung gesunder Baumaterialien, stilvolles Ambiente und Servicemöglichkeiten. Beispielhaft stellte Schrammen Haustypen vor, die auf Veränderung eingehen können und "wie ein Zauberwürfel" in verschiedene Himmelsrichtungen ausgerichtet sowie im Innenraum den Bedürfnissen unterschiedlichster Nutzer entsprechend individuell aufgeteilt und verändert werden können. Auf Nachfrage stimmte Schrammen zu, dass nachhaltiges Bauen auf den ersten Blick teurer sei.

"Es ist unser Handicap, gegen einen Markt zu gehen, der anders ist", sagte er mit Blick auf reines Rendite-Denken. Ein Hauptproblem erkannte er darin, dass noch ein Umdenken stattfinden müsste. Indirekte Unterstützung bekam Schrammen später durch Thomas Hummelsbeck, Vorsitzender der Geschäftsführung der Rheinwohnungsbau GmbH, Düsseldorf. Hummelsbeck glaubt an den unternehmerischen Erfolg und ist überzeugt, dass sich Nachhaltigkeit auf Dauer amortisiert.

(anw)
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