Mönchengladbach Vitusräder für die Vitusstadt

Mönchengladbach · Der ADFC übergab der Radstation am Gladbacher Hauptbahnhof zwei ungewöhnliche Leihräder.

 Heinz Herbert Paulus (Diakonie), Dirk Rheydt (ADFC) und der Leiter der neuen Radstation am Gladbacher Hauptbahnhof, Achim Hinzen (v.l.), mit den beiden Leihrädern.

Heinz Herbert Paulus (Diakonie), Dirk Rheydt (ADFC) und der Leiter der neuen Radstation am Gladbacher Hauptbahnhof, Achim Hinzen (v.l.), mit den beiden Leihrädern.

Foto: Rietdorf

Es sind zwei weitere Puzzleteilchen, um aus dem autofreundlichen ein fahrradfreundliches Mönchengladbach zu machen - die beiden Leihräder, die jetzt in der neuen Radstation am Hauptbahnhof bereit stehen. Der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) hat sie besorgt, Stadtsparkasse und Verkehrswacht haben gesponsert, und die Radstation wird Wartung und Ausleihe übernehmen. Ein Lastenfahrrad mit Elektroantrieb ist dabei und ein Tandem.

"Wir hoffen, dass die Leute die Fahrräder ausprobieren, auf den Geschmack kommen und dabei bleiben", sagt Dirk Rheydt vom ADFC bei der Übergabe der Räder. "Vielleicht merken sie sogar, dass man den Zweitwagen abschaffen kann." Es gebe jedenfalls definitiv zu viele Autos in der Stadt. Um den Radverkehr zu fördern, soll auch das Ausleihen auf Dauer einfacher werden. Momentan läuft es ausschließlich über die Radstation, in der zweiten Jahreshälfte soll eine Plattform online gehen, auf der nicht nur Tandem und Lastenrad bei der Radstation in Gladbach, sondern auch noch das Lastenrad der Hochschule und weitere, die für Rheydt angedacht sind, gebucht werden können. Online ist die Seite unter www.vitus-rad.de jetzt schon zu finden. Vitusrad heißen auch die gesponserten Räder, die man für 15 Euro am Tag ausleihen kann. Der Clou beim aus Holland stammenden Lastenfahrrad: Es lassen sich nicht nur Gegenstände transportieren, es ist auch familientauglich. Im vorderen Bereich des Transportteils sind Gurte angebracht, so dass man die Jüngsten sicher mitnehmen kann und sie dabei sogar im Auge hat.

Aber nicht nur die Vitusräder stehen an der Radstation bereit. "Wir haben vier E-Bikes, vier Mountainbikes und dreißig Cityräder angeschafft, die ausgeliehen werden können", zählt Achim Hinzen, Leiter der neuen Radstation am Gladbacher Hauptbahnhof, die vom Diakonischen Werk betrieben wird. Man setzt aber nicht nur auf Einzelausleihe, sondern bietet auch ein Servicepaket an. "Wir liefern die Räder auch für einen Betriebsausflug zu einem bestimmten Punkt und holen sie wieder ab", sagt Hinzen. Auch eine Zusammenarbeit mit Gladbacher Hotels ist angedacht. Da müssten sich die möglichen Kooperationspartner aber noch an die Idee, solche Mobilitätsangebote an ihre Gäste zu vermitteln, gewöhnen, meint Heinz Herbert Paulus, Geschäftsführer des Diakonischen Werks Mönchengladbach, kritisch an. Teuer ist das Angebot jedenfalls nicht: Ein Cityrad kostet zwischen sechs und zehn Euro am Tag, ein Rad mit Elektroantrieb zwischen 15 und 25 Euro.

Die neue Radstation, gerade ein paar Tage eröffnet, liefert den Beweis, dass Radfahren im Trend ist: Viele Dauerparker haben sich schon Monats- oder Jahresparkplätze für ihre Räder gesichert. "Die Öffnungszeiten sind auch super", lobt der leidenschaftliche Radfahrer Dirk Rheydt. Wochentags von 6 bis 20 Uhr, an den Wochenenden von 10 bis 20 Uhr können die Radler ihre Gefährte trocken und sicher abstellen. Für 80 Cent am Tag.

(RP)
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