Mönchengladbach Vodafone errichtet temporäre Mobilfunkstation

Mönchengladbach · Wer auf der A52 Mönchengladbach passiert oder die Aus- und Auffahrt MG-Nord/Viersen benutzt, fand sich zuletzt für einige Wochen regelmäßig in einem Funkloch wieder. Seit dieser Woche nun ist der Handyempfang plötzlich besser denn je zuvor.

 Hans-Georg Schwan (li.) und Rüdiger Niermann vor der Anlage.

Hans-Georg Schwan (li.) und Rüdiger Niermann vor der Anlage.

Foto: Ilgner

Grund dafür ist eine temporäre Mobilfunkstation, die das Unternehmen Vodafone vergangene Woche auf dem Park-and-ride-Parkplatz auf Höhe des Wasserwerks Helenabrunn errichtet hat. "Durch Vandalismus wurde unsere Mobilfunkstation auf dem Gelände der Niederrheinkaserne von der Stromversorgung abgetrennt", sagt Rüdiger Niermann, Regionalleiter Technik aus der Vodafone-Niederlassung West in Ratingen. Die Suche nach einem neuen, festen Standort in der Nähe, aber außerhalb des Kasernengeländes liege in den letzten Zügen. In den nächsten drei bis sechs Monaten wird jedoch vorübergehend der Neun-Tonnen-Koloss mit 21 Metern Masthöhe auf dem Parkplatz die Netzabdeckung gewährleisten.

Und das mit höheren Geschwindigkeiten als zuvor. "Auf der temporären Anlage ist UMTS drauf, auf der alten lag nur GSM", erläutert Hans-Georg Schwan, Geschäftsführer der Gladbecker Schlosserei Schwan, die die Mobilstationen entwickelt hat und aufbaut — ein neuerer Mobilfunkstandard also. Die spätere feste Station, die in einem Umkreis von 300 bis 400 Metern entstehen und ebendiesen Radius abdecken wird, wird dann den aktuellsten Standard LTE erfüllen. Ihren Strom bezieht die temporäre Station über die Ampelanlage an der Auffahrt auf die Autobahn 52.

28 solcher Mobilstationen haben Schwan und Vodafone entwickelt und in ihrem Portfolio. Der Aufbau dauert lediglich zwei Stunden. Normalerweise kommen sie zum Einsatz, wenn Großveranstaltungen anstehen, bei denen viel telefoniert wird — der Container, der jetzt an der Kaldenkirchener Straße steht, war zuvor beispielsweise in Soest auf der Allerheiligenkirmes aufgebockt. Die Cranger Kirmes, die Düsseldorfer Rheinkirmes, 2012 die Meisterfeier von Borussia Dortmund, der Weihnachtsmarkt am Oberhausener Centro, zuletzt das Biathlon-Event in Oberhof — das sind typische weitere Einsatzgebiete.

Die Kosten durch die Vandalismus-Folgen für Vodafone sind immens. "Wichtiger als der sicherlich ärgerliche Faktor Geld ist aber, den Versorgungsauftrag zu gewährleisten", sagt Rüdiger Niermann. Denn Funklöcher sorgen bei Kunden für schlechte Laune und ein schlechtes Image. Rund 80 Mobilfunkstationen in Mönchengladbach betreibt Vodafone insgesamt, heutzutage zumeist nicht mehr in Containern, sondern in "Outdoor-Schränken".

Über Orkan Xaxer in der vergangenen Woche konnten die Techniker übrigens nur müde lächeln — der auf einer Libelle aufgebockten Station auf dem Park-and-ride-Parkplatz konnte der Sturm nichts anhaben. "Jedes Dach deckt sich schneller ab, bevor so ein Teil umfällt", sagt Hans-Georg Schwan.

(RP)
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