Mönchengladbach Vom Eiskönig zum Hitzekönig

Mönchengladbach · König Frank Berx amtierte vor vier Jahren schon einmal. Damals war es kalt.

 Bei strahlendem Sonnenschein zog die Parade durch die Straßen Haardts. Unterwegs erfrischten sich die Teilnehmer mit kaltem Wasser.

Bei strahlendem Sonnenschein zog die Parade durch die Straßen Haardts. Unterwegs erfrischten sich die Teilnehmer mit kaltem Wasser.

Foto: Christian Lingen

Frank Berx eilte bis zum Beginn des Hardter Schützenfestes ein nicht gerade schmeichelhafter Spitzname voraus. "Eiskönig" nannten ihn die Mitglieder der St.-Nikolaus-Bruderschaft. Denn vor vier Jahren trug er schon einmal das Königssilber. Damals war es recht kühl, und bei den Paraden froren die Festgäste. Am Wochenende wurde der Eiskönig zum Hitzekönig. Obwohl die Bruderschaftler während der Umzüge ordentlich schwitzten, verzichteten die meisten Gruppen darauf, ihre Uniformröcke auszuziehen. "Wir ziehen das durch", sagte Präsident Hermann-Josef Hauser. Als der Umzug am Samstagabend das St. Josefshaus erreichte, rann der Schweiß von vielen Köpfen. Unterwegs hatten die Schützen angehalten, um sich mit kaltem Wasser zu versorgen. Zu groß war die Furcht, dass jemand zusammenbricht. Jeder Schatten eines Baumes wurde genutzt, um sich Abkühlung zu verschaffen. Die Parade im Innenhof des Josefshaus wurde verkürzt. Statt den üblichen zwei Durchgängen gab es nur einen.

Die Bewohner freute es trotzdem. Sie klatschten laut im Takt der Marschmusik mit. Einige trauten sich sogar, mitzumarschieren. "Wir möchten mit allen Hardtern feiern. Deshalb sind wir hergekommen, um ein Zeichen zu setzen", sagte Hermann-Josef Hauser. So heiß die Parade am Samstagabend war, so ärgerlich war das Wetter gestern Morgen. Statt Sonne und Hitze gab es strömenden Regen. Für die Schützen war das noch schlimmer als die große Hitze am Abend zuvor.

Doch obwohl auch dieses Mal kein ideales Schützenwetter herrschte, war die Majestät glücklich. Denn das Hardter Schützenfest war eine echte Familienangelegenheit. Während Frank Berx das neu gestaltete Königssilber des Altkönigs tragen darf, hat sein Sohn Robin Berx das Amt des Jungkönigs inne. "Das war eine spontane Idee. Nachdem mein Sohn auf den Vogel geschossen hatte, beschloss ich, beim Vogelschuss um den Altkönig mitzumachen. Zum Glück hat es geklappt", erinnert sich Frank Berx. Doch mit dem Vater-Sohn-Gespann ist es nicht genug. Matthias Berx, Vater des Altkönigs, ging als Minister mit. "Als Familie das Königshaus zu stellen, ist etwas ganz Besonderes", sagte Robin Berx.

Grund zur Freude hatten auch Hans-Jürgen Giesen, Heiner Pongs und Holger Schommer. Sie erhielten den Hohen Bruderschaftsorden. Major Ralf Heinen freute sich über das St. Sebastianus-Ehrenkreuz.

(cli)
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