Mönchengladbach Vom Werbefachmann zum Priester

Mönchengladbach · Thomas Porwol hat Kommunikationselektroniker gelernt. Dann hat er eine Werbeagentur aufgebaut. 2007 ließ er sich auf das "Abenteuer Gott" ein. Seit Sonntag ist er neuer Kaplan der Pfarre St. Vitus.

 Der neue Kaplan Thomas Porwol (2.v.l.) mit Pfarrer Wolfgang Bußler, Pater Wolfgang Thome und Theologe Johannes Buch.

Der neue Kaplan Thomas Porwol (2.v.l.) mit Pfarrer Wolfgang Bußler, Pater Wolfgang Thome und Theologe Johannes Buch.

Foto: Knappe

Beim Stadt- und Pfarrfest des heiligen Vitus wurde Thomas Porwol feierlich als neuer Kaplan in die Pfarre St. Vitus eingeführt. "Wir sind sehr dankbar, einen der kostbaren Priester hier in unserer Pfarre zu begrüßen" freut sich Präses Pater Wolfgang Thome. Festlich gestaltet wurde das Hochamt durch die drei Chöre der Pfarre St. Vitus und die Blechbläser der Münstermusik unter der Leitung von Heinz-Josef Clemens und Klaus Paulsen. Thomas Porwol, der neue Kaplan, wurde Pfingsten als einer von zwei Priestern in Aachen geweiht.

Zunächst verlief das Leben des Theologen in ganz anderen Bahnen. Geboren wurde er 1978 in Oberschlesien und zog schon bald nach Düsseldorf. Er besuchte später das Berufskolleg in Mönchengladbach und machte eine Ausbildung zum Kommunikationselektroniker. Danach machte er sich selbstständig und war bis 2008 Inhaber einer Kreativagentur für Werbung und digitales Marketing. In dieser Zeit konkretisierte sich der Wunsch für ihn, Priester zu werden: 2007 entschloss er sich, das "Abenteuer Gott" zu wagen. In seiner Einführungspredigt vor der Gemeinde fragte er, wieso man überhaupt jeden Sonntag in die Kirche gehe. Für ihn ist die Antwort: "Weil es mir etwas bedeutet". Man solle nicht den vollen Kirchen und all dem, "was früher besser war" nachtrauern. Warum solle er dem Großen hinterherblicken, denn Großes fange bekanntlich im Kleinen an. Die Gleichnisse der Bibel entlasteten ihn von so manchen Zukunftsängsten. Denn: "Eine kleine Prise Salz reicht aus, das Christentum ist Leben und Feiern", findet Porwol.

Als Erinnerung an seine Einführung erhielt Porwol von Pfarrer Wolfgang Bussler ein Gefäß für die Krankensalbung, das schon durch viele Generationen von Priestern gegangen ist.

Nach dem Primizsegen gab es eine erste Gelegenheit zum Kennenlernen im Pfarrsaal. Porwol wird in Gladbach seine Kaplanszeit verbringen und in den nächsten Wochen die einzelnen Gemeinden der Pfarre Sankt Vitus besser kennenlernen. Die Nähe zu den Menschen ist ihm sehr wichtig. In die Zukunft blickt der neue Kaplan voll Gottesvertrauen und sagt: "Nichts ist unmöglich."

(RP)
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