Mönchengladbach Vorreiter der Volkszählung

Mönchengladbach · Im Jahr 2011 werden von Bürgern in der gesamten Europäischen Union persönliche Daten abgefragt. Bei den Mönchengladbachern Wilfried und Gisela Oellers hat dieser Zensus schon begonnen. Sie gehören zu 4000 deutschen Haushalten, die probeweise schon einmal vorab befragt wurden.

Wilfried und Gisela Oellers sind ein deutsches Muster-Ehepaar. Zumindest könnte man dies vermuten, denn die beiden wurden ausgewählt. Sie sollen einen Fragebogen ausfüllen. Jedoch nicht irgendeinen — es geht um den "Zensus 2011", eine Erhebung, die europaweit stattfindet.

Sie soll die Bevölkerungsdaten auf dem Kontinent auf einen aktuellen — und vor allem einheitlichen — Stand bringen. Familie Oellers soll nun den so genannten "Pre-Test" absolvieren: Der Test-Fragebogen geht vorab schon einmal an 4000 deutsche Haushalte, um Fehler und Unklarheiten beim Ausfüllen 2011 frühzeitig beseitigen zu können.

Der Fragebogen dient im späteren Verfahren jedoch nur einer stichprobenartigen Untersuchung zur Ausbildung oder Erwerbstätigkeit. Die meisten Daten werden über die bereits vorhanden Verwaltungsregister — vor allem Melderegister und Register der Agentur für Arbeit — abgefragt.

Wilfried Oellers schaut sich seinen Fragebogen genauer an. "An sich sind das alles einfache Fragen", sagt er. Standard-Daten werden abgefragt, nach Herkunft oder Konfession. Doch da wird er stutzig. "Was ist denn eine "andere öffentlich rechtliche Religionsgemeinschaft?", fragt er — nachdem vorher mehrere Kirchen aufgezählt wurden. Seine Frage verwirft er jedoch schnell wieder, schließlich trifft sie auf ihn nicht zu — seine Kirche wird vorher explizit aufgeführt.

Erhebung von Statistiken

Das Ehepaar Oellers ist häufiger von der Partie, wenn es um die Erhebung von Statistiken geht. "Wir haben beim Bundesamt offenbar einen guten Ruf", sagt Gisela Oellers. "Wir nehmen regelmäßig an offiziellen Befragungen teil, deshalb sind wir wahrscheinlich im Verteiler drin."

57 Fragen müssen die beiden dieses Mal beantworten, jedes Haushaltsmitglied muss einen eigenen Fragebogen abgeben. Das Ausfüllen dauert insgesamt etwa 20 Minuten. Brisante Fragen sind nicht dabei. Dafür erhält das Ehepaar zehn Euro. Aber um das Geld geht es ihm nicht. Am Ende wird das Ehepaar dazu beigetragen haben, dass man in Deutschland etwas genauer über die Bevölkerung Bescheid weiß. "Und dafür", sagt Wilfried Oellers, "helfen wir doch immer gerne." In der Hinsicht sind die beiden dann tatsächlich ein Muster-Ehepaar.

(RP)
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