Mönchengladbach Wanlo: 1312 Unterschriften gegen den Fluglärm

Mönchengladbach · Der Protest geht weiter. Bezirksvorsteher Arno Oellers will verhindern, dass auf dem Flugplatz auch Motorsegler starten.

 Vor dem Wickrather Rathaus protestierten die Gegner. Peter Schürmanns überreichte die Unterschriften an Bezirksvorsteher Arno Oellers (r.).

Vor dem Wickrather Rathaus protestierten die Gegner. Peter Schürmanns überreichte die Unterschriften an Bezirksvorsteher Arno Oellers (r.).

Foto: Reichartz

Der Streit um den Segelflugplatz Wanlo geht in die nächste Runde. Eine kleine Abordnung aus dem Dorf hat jetzt vor dem Wickrather Rathaus demonstriert und 1312 Protest-Unterschriften an Bezirksvorsteher Arno Oellers überreicht. Diese soll er weiterleiten an Oberbürgermeister Norbert Bude und an Regierungspräsidentin Anne Lütkes. "Auf der Liste stehen nicht nur die Namen von Bürgern aus Wanlo, sondern auch aus Beckrath, Wickrathberg und Wickrath", sagte Peter Schürmans. Denn auch diese Orte seien von dem zu erwartenden Fluglärm betroffen. "Wir haben nichts gegen die Segelflieger, aber wir sind entschieden gegen einen Motorflugplatz."

Im August hatte die Bezirksregierung einen zweiwöchigen Testlauf genehmigt. Der Verein für Luftfahrt durfte motorbetriebene Starts durchführen. Die Betreiber des Platzes wollten so beweisen, dass die Lärmbelästigung durch motorisierte Flugzeuge absolut erträglich sind. Davon ließen sich aber die Interessensvertreter aus Wanlo nicht überzeugen. "Wir müssen verhindern, dass aus dem Testlauf ein Dauerzustand wird", sagte Günther Lohse. "Und wir hoffen, dass die Unterschriften die Bezirksregierung wachrüttelt." In Düsseldorf sei man nämlich der Auffassung, es gebe keine Proteste gegen Fluglärm.

Die Betreiber des Flugplatzes haben nie einen Hehl daraus gemacht, dass sie eine dauerhafte Genehmigung von motorisierten Starts anstreben. Denn mit dem Start per Seilwinde kommen die Flugzeuge nur etwa 400 Meter hoch, der nötige Thermikanschluss sei aber erst ab einer Höhe zwischen 600 und 800 Metern möglich. Und diese erreichen die Flieger nur, wenn sie mit motorisierten Flugzeugen hochgezogen werden.

Im Antrag vom 23. März 2013 an die Bezirksregierung bittet der Verein für Luftfahrt um die Genehmigung der zusätzlichen Startart "Luftfahrzeugschlepp für Segelflugzeuge" durch Ultraleicht-Luftfahrzeuge. Außerdem beantragt der Verein die Starterlaubnis für eigenstartfähige Segelflugzeuge mit Klapptriebwerk. In der Erläuterung heißt es: "Wir wollen für die Motorsegler auf eine eigene Platzrunde verzichten. Sie sollen nach dem Start ein bis anderthalb Kilometer geradeaus fliegen. ... Die Landung soll ausschließlich mit eingeklapptem Triebwerk erfolgen, so dass diese Motorsegler die Segelflugplatzrunde nutzen und wie ein Segelflugzeug landen. Der Verein bittet um die Genehmigung zur Stationierung von maximal zwei vereinszugehörigen dreiachsgesteuerten Luftsportgeräten, die für den Flugzeugschlepp eingesetzt werden sollen.

Die Gegner lassen sich nicht besänftigen und setzen auf Arno Oellers. Der sagte zu, sich für die Bürger einzusetzen. Und demnächst gibt es eine Anhörung in Düsseldorf. Auch darauf zählen die Protestler.

(RP)
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