Mönchengladbach Wanlo: Das Schützenfest schweißt zusammen

Mönchengladbach · Gespannt stehen die Wanloer in den schmalen Straßen ihres Dorfes und warten auf den Beginn der großen Parade. Als es endlich losgeht, lauscht ganz Wanlo der Blasmusik der Schützencorps, bewundert die schmuckvollen Kleider der Königinnen und die Hingabe der Jungschützen.

 Bei der großen Parade ziehen auch die Kleinen mit.

Bei der großen Parade ziehen auch die Kleinen mit.

Foto: Isabella Raupold

Traditionell am Wochenende nach Christi Himmelfahrt wird die Mehrzweckhalle für drei Tage zum Festzelt, die Dorfmitte zum Paradeschauplatz und die Häuser der Regenten zu kleinen Schlössern. Im 615. Jahr finden die Prunkfeierlichkeiten der St. Antonius-Sebastianus Bruderschaft nun schon statt. Um den runden Geburtstag gebührend zu feiern, kommen Gastbruderschaften aus Glabbach bei Nettetal, Gillrath, Wickrath und Hochneukirch nach Wanlo und unterstützen die St. Antonius-Sebastianus Bruderschaft bei ihrer großen Parade durch den Ort.

Aber nicht nur die Bruderschaft feiert ein rundes Datum, sondern auch der 1. Jägerzug Wanlo. In der Schützengemeinde bekannt für seine ausgelassene Stimmung und stets gute Laune, zelebriert der Zug sein 20-jähriges Bestehen. Der Hauptgrund für Schützenkönig Christian Giesen, auf den Vogel zu schießen und damit den Königtitel zu erringen. Der 34-Jährige ist selbst Mitglied im 1. Jägerzug und möchte mit seiner Regentschaft der besonderen Gemeinschaft danken, die die Gruppe seit 20 Jahren ausmacht. "Diesen Zusammenhalt als König zu erleben, war immer mein Traum", sagt Christian Giesen und erringt den Titel mit dem 51. Schuss.

Dass dem Verein nie die gute Laune ausgeht, beweisen kleine Hürden, die es im Jubiläumsjahr zu überwinden galt. Trotz des feuchten Wetters zog die Bruderschaft zum traditionellen Maisetzen los und bot dem Regen die Stirn. "Solange die Instrumente der Musikcorps keinen Schaden nehmen, erhalten wir unsere Tradition", sagt Thomas Blumenhoven, 2. Brudermeister der St. Antonius-Sebastianus Bruderschaft. "Uns hat sehr gefreut, dass niemand wegen des Regens zuhause geblieben ist, sondern Groß und Klein mitgezogen sind", sagt der 26-Jährige.

Neben Regenschauern hatte auch der Wind seine Tücken. Beim Aufhängen der Fähnchen an der Königsresidenz kippte durch ungünstige Windverhältnisse die Leiter um und traf ausgerechnet das Auto des Königs. Aber auch ein Blechschaden auf der Motorhaube schweißt die Bruderschaft, die zum zweiten Mal in Folge drei Majestäten aus drei Generationen stellt, nur noch mehr zusammen. Auch im Jubiläumsjahr werden die Mitglieder der Bruderschaft für besonderes Engagement geehrt. Mit dem silbernen Verdienstkreuz werden Minister Bernd Wienands und 2. Brudermeister Thomas Blumenhoven ausgezeichnet. Das Sebastianus Ehrenkreuz erhält Theo Schiffer, und mit dem Jugendverdienstorden in Bronze wird Stefan Stepprath geehrt.

(skra)
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