Mönchengladbach Warum die S 8 nicht nach Rheydt verlängert wird

Mönchengladbach · Auch wenn der Betrieb der S-Bahn-Linie 8 bis 2029 an den privaten Anbieter Abellio und nicht an die Bahntochter DB Regio NRW gegangen wäre, hätte dies keinerlei Auswirkungen auf eine mögliche Verlängerung bis nach Rheydt gehabt.

Dies sagte jetzt Lothar Beine, SPD-Vertreter im Verwaltungsrat des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR). Eine Initiative um CDU-Fraktionsvorsitzenden Dr. Hans Peter Schlegelmilch hätte sich durch die andere Lösung "mehr Spielraum" für eine S 8-Verlängerung und einen zusätzlichen Haltepunkt an der Hochschule Niederrhein versprochen, zumindest aber Impulse im Sinne eines größeren Wettbewerbs. Die Initiative hatte im Sommer diesbezüglich auch an Abellio geschrieben, allerdings keine Antwort erhalten.

"Das ist auch nicht weiter verwunderlich", sagt jetzt Lothar Beine. "Ausgeschrieben war der Betrieb der S 8 von Hagen bis nach Mönchengladbach — nicht mehr." Im VRR gelte das Bestellerprinzip. "Wer mehr Leistung will — etwa eine Verlängerung der S 8 bis Rheydt oder sogar bis Odenkirchen oder Wickrath — muss dafür zahlen." Nötig für eine Verlängerung wären ein drittes Gleis bis Rheydt und ein zweites bis Odenkirchen. Und damit verbunden wären eben Millioneninvestitionen, "die weder vom Land noch vom Bund dargestellt werden" — und von der klammen Stadt schon einmal gar nicht.

Ähnliches gelte für einen neuen Haltepunkt an der Hochschule. Selbst wenn man, wie von Schlegelmilch nun angeregt, sich statt auf eine S-Bahn-Anbindung auf Regionalbahnen konzentriere, sei dies kaum darstellbar. Ein neues Gleis müsste trotzdem her, "und auch jede Haltestelle kostet jährlich hohe Beträge". Für lediglich zwei Regionalbahnen, die in dünnem Takt fahren, und auch angesichts des dichten Busnetzes innerhalb der Stadt mache das Projekt "wenig Sinn", so Beine. Im derzeit diskutierten Entwurf des städtischen Verkehrsentwicklungsplans kommt es ohnehin nicht vor.

Konkrete Planungen existieren hingegen für einen zusätzlichen Haltepunkt Eicken-Hoven für Regiobahnen in Richtung Düsseldorf. "Das ist zwar zurückgestellt, aber es gibt eine mittelfristige Finanzplanung", sagt Beine.

(RP)
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