Jüngermanns Wahlblog Warum Politiker auf die Straße gehören

Mönchengladbach · Wahlzeit! Es ist angerichtet! Alles, was Sie hier in den kommenden Wochen an Eindrücken, Anekdoten und Begebenheiten zur Wahl am 25. Mai lesen, bekommen Sie garantiert nirgendwo anders erklärt. Also: Gute Wahl!

 Im Wahlkampf lauern die Politiker, wie hier Hans Wilhelm Reiners (CDU), an jeder Ecke.

Im Wahlkampf lauern die Politiker, wie hier Hans Wilhelm Reiners (CDU), an jeder Ecke.

Foto: Isabella Raupold

Noch drei Wochen lang bekommen Sie Ihre Mönchengladbacher Politiker jetzt zu jedem Bund Möhren beim Schlendern auf dem Markt und bei jeder Shopping-Tour auf der Hindenburgstraße gratis dazu. Da stehen sie kontaktheischend und ein bisschen verschämt zugleich an ihren Ständen. Wenn es das Schicksal besonders gut mit Ihnen meint, klingelt sogar der eine oder andere Politiker demnächst an Ihrer Haustür und sagt: "Darf ich reinkommen. Ich will nur Ihr Bestes - nämlich Ihre Stimme." Sinngemäß.

 RP-Redaktionsleiter Ralf Jüngermann schildert seine ganz persönlichen Eindrücke zur Wahl.

RP-Redaktionsleiter Ralf Jüngermann schildert seine ganz persönlichen Eindrücke zur Wahl.

Foto: Isabella Raupold

Politiker wie Killer-Welse im Volksweiher

Danach tauchen die Damen und Herren für sechs Jahre ab und sind so präsent wie Killer-Welse im Volksweiher. Phantome der Öffentlichkeit. Dabei wäre es viel sinnvoller, die Politiker würden sich öfter an die Straße stellen. Dann könnten Sie mal hören, wie souverän der Souverän die aktuellen Ideen der Politiker so findet: Wir bauen uns eine super-duper Stadtbücherei. Wir drehen die Brunnen ab. Wir pflegen unsere Parks nicht mehr.

Der Bürger könnte zwischendurch immer mal wieder seinem Politiker den Puls fühlen. Hören, was ihm fehlt, dass er auf so einen Mist kommt. Und ihn mit neuen Aufträgen versorgen. Denn von der Idee her sind die Politiker ja nichts anderes als Dienstleister der Bürger. Bei anderen Dienstleistern wie Reinigungskräften oder Handwerkern reicht es meiner Erfahrung nach nicht, einmal alle sechs Jahre einen Auftrag zu erteilen. Nachlegen in regelmäßigen Abständen erweist sich da durchaus als zielführend.

Also, liebe Politiker, Wiedersehen vor der nächsten Wahl macht Freude! Das ist uns ein viel größeres Geschenk als ein Kugelschreiber.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort