Mönchengladbach Wasser marsch und Fahrradklänge

Mönchengladbach · Alte und neue Musik, Gesang und Instrumente, Percussion vom Fahrradblech, flüssige Klänge und Improvisation: Die neuen Werkstattkonzerte von Miro Dobrowolny sind äußerst experimentell.

Er macht den Rathaussaal zur Werkstatt. "Das passt doch prima", sagt Miro Dobrowolny. "Da wird ja auch sonst gewerkelt - politisch halt." Der Gladbacher Komponist wird den ehrwürdigen Raum im Rathaus Abtei in einen (Werkstatt-) Konzertsaal verwandeln. Und ihn zum lebendigen Experimentierfeld machen, um der "Neuen Musik" ein Forum zu geben. In drei Konzerten werden Uraufführungen, neue und ältere Musik unter thematischen Aspekten aufgeführt. Wasser wird eine Rolle spielen, Radsport und Geschwindigkeit ebenso - und Naturklänge. Und zum Abschluss gibt es die elfte Gladbacher Nachtmusik im Münster.

Wasser - Klang Am Freitag, 28. April, 19.30 Uhr, eröffnet das Konzert "Wasser-Klang" die Reihe. Das Bläserquintett von Dobrowolnys ART Ensemble NRW und das Chorstudio Mönchengladbach unter der Leitung von Regine Saus präsentieren Werke von Paul Dukas, Miro Dobrowolny, Paul Hindemith, Rüdiger Blömer, Erik Janson (Uraufführung), Hermann Große-Schware und Hermann Schroeder. Dazu gibt es eine gemeinsame Improvisation für Chor und Instrumente - und dabei kommen dann die Wasserklänge ins Spiel.

Rad - Klang Am Freitag, 30. Juni, 19.30 Uhr, ist das Thema des Konzerts die Tour de France, die zwei Tage später durch Mönchengladbach führt. Es geht allerdings nicht nur um Klänge, die auf Fahrradteilen erzeugt werden. "Tauben sind auch schnell, weshalb man sie auch die Rennpferde des kleinen Mannes nennt", sagt Miro Dobrowolny. Außerdem machen sie witzige Gurr- und Scharrgeräusche. Die hat der Komponist im Taubenschlag aufgenommen und mischt sie unter sein "Colombe". Die wird von Streichern und vom Akkordeon kommen. Bei gutem Wetter soll diese Performance für Instrumente, Stimmen, Electronics und Fahrradklangrequisiten in den Innenhof des Rathauses verlegt werden, der auf diese Weise zum Werkhof wird.

Natur - Klang Das abschließende Werkstattkonzert ist ein Educationsprojekt mit Gladbacher Schülern unter dem Titel "Babylon". Es beginnt am Freitag, 8. September, 19.30 Uhr. Beteiligt sind Stefanie Kunschke (Sopran), Martin Wistinhausen (Bass) und das ART Ensemble NRW.

Gladbacher Nachtmusik Unter dem Titel "An den Wassern zu Babylon" präsentiert die Nachtmusik drei Programme von 20.15 Uhr bis gegen Mitternacht. Neue und neueste Kompositionen treffen auf Improvisation und alte Musik. Beteiligt sind der Schülerchor "Babylon" und das ART Ensemble NRW unter der Leitung von Miro Dobrowolny und Klaus Paulsen. Die Synonyme für Babylon - Turmbau, Sprachverwirrung, Exil und Vertreibung - werden künstlerisch inszeniert. Gleichzeitig wird die Nachmusik die Finissage der Ausstellung von Maria Lehnen im Münster sein.

Tickets (8 Euro), art@artensemble.de; 0151 17363173; 0172 6410178

(RP)
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